Dormagen Hauptschüler können an Realschule Abschluss machen

Dormagen · Die Realschule Hackenbroich wird im kommenden Schuljahr nur noch drei statt der planmäßigen vier Eingangsklassen bilden. Das ist eine Ausnahme und eine Reaktion auf den großen Raumbedarf der Schule.

Der ist durch das Gemeine Lernen und durch Seiteneinsteigerklassen entstanden, die eine intensive Betreuung und eben die Bereitstellung von zusätzlichen Räumen für die individuelle Förderung einzelner Schüler erfordern. "Die räumliche Situation ist ausgereizt", sagt Schuldezernent Robert Krumbein.

Neu wird an der Realschule sein, dass es dort künftig einen Hauptschulbildungsgang geben wird. "Damit wird den Kindern ab Klasse sieben die Chance auf einen Schulabschluss gegeben, die das Realschulniveau nicht schaffen", erklärt Schulleiter Werner Moritz. Wichtig: Es wird keine stigmatisierende Extra-Klasse in der Realschule geben, sondern die se Kinder werden in ihrem gewohnten Klassenverband bleiben und zu "höchstens 30 Prozent außerhalb gezielt unterrichtet", so Moritz.

Sehr lange auf ausführlich diskutierten die Mitglieder des Schulausschusses die komplizierte Situation. Klar ist, das verdeutlichte der Realschulleiter, dass sich "ohne Hauptschule die Kinder an seiner Schule stauen". Die Hermann-Gmeiner-Hauptschule läuft ebenso aus wie die zweite Realschule am Sportpark. Die Sekundarschule, die ab Sommer im siebten Jahrgang ankommt, ist mit ihren drei Zügen auch voll besetzt. Daher bestehe die Notwendigkeit, für diese Kinder etwas gezielt zu tun. Moritz: "Denn wir können keine Kinder abgeben, die es nicht bei uns schaffen." Er betonte auch, dass der Raumbedarf nicht durch den neuen Hauptschulbildungsgang entstehe, sondern bereits durch die intensiven Förderprogramme vorhanden ist. Für Birgit Burdag, Vorsitzende des Schulausschuss, war die Entscheidung zwar nachvollziehbar, sie sagte aber auch: "Ein ganzer Zug wird dadurch im Sommer nicht aufgenommen - das geht mir nah." Die Schulaufsicht sieht in dem neuen Bildungsgang eine Imagestärkung der Realschule.

Die Verwaltung steht jetzt vor der Aufgabe, noch einen Technikraum, und eine Lehrküche für das Fach Arbeitslehre sowie einen Multifunktionsraum herzurichten. Für die Lehrküche soll geprüft werden, ob die Lehrküche an der Realschule am Sportpark oder die an anderen Schulen mitgenutzt werden können.

(schum)
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