Dormagen Grundschüler lernen Recycling in der Praxis kennen

Dormagen · Im Rahmen des Projektes "Umweltdetektive" werden bis zu den Sommerferien 25 Schulklassen im Umweltschutz geschult.

 Was gehört in welche Tonne? In der Grundschule am Kronenpützchen standen Mülltrennung und Recycling auf dem Lehrplan.

Was gehört in welche Tonne? In der Grundschule am Kronenpützchen standen Mülltrennung und Recycling auf dem Lehrplan.

Foto: Lothar Berns

Ein lautes Surren, dazu werden Stühle hin und her geschoben. In der Klasse 3 der Grundschule am Kronenpützchen herrscht aufgeregte Stimmung. Mit einem leeren Joghurtbecher in der Hand kommt ein Schüler nach dem anderen nach vorne an die Tafel. Ausgestattet mit einem "Super-Fön", wie Sabine Köster die Quelle des Surrens nennt, bringt sie die gespülten Becher zum Schmelzen - unter dem staunenden Blick der Schüler.

"Wir lernen heute Recycling", erklärt Köster. Die Vertreterin der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) ist noch bis zu den Sommerferien im Auftrag der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) in 25 Klassen im Stadtgebiet unterwegs. "Neben Mülltrennung erkläre ich den Schülern auch Wichtiges zum Klimaschutz und zum Papierkreislauf", sagt Köster.

Den Drittklässlern macht die Unterrichtseinheit sichtlich Spaß. Aus den geschmolzenen Joghurtbechern haben sie Anhänger für ihre Mäppchen und Ranzen gemacht. "Dass das so schnell geht, habe ich nicht gedacht", ergänzt Helena. Denn unter der Hitze des Föns werden die Becher in wenigen Sekunden zu einem flachen Ring. "Ich hänge mir das zu Hause auf", kündigt Marit an. Versehen mit Datum, dem Namen der jeweiligen Schüler und dem Wort Recycling werden die einstigen Becher zum persönlichen Erinnerungsstück. "Das ist ein Nebeneffekt, der die Schüler freut", erläutert Sabine Köster, die ihre Themen spielerisch vermittelt.

"Ich habe heute gelernt, dass leere Kartons und Pappe nicht neben die grüne Tonne gestellt werden dürfen, wenn die schon voll ist", sagt Leonie. Denn das sei bereits Umweltverschmutzung, hatte Sabine Köster den 8- und 9-Jährigen zuvor erklärt. Helena erzählt mit Staunen, was aus den PET-Einwegflaschen wird, die auch in Dormagen täglich in den Pfandautomaten landen. "Bis nach China werden die Flaschen mit dem Schiff gebracht. Dann wird daraus Kleidung", weiß Emely. Dass es inzwischen schon möglich ist, aus den Einwegflaschen neue herzustellen, ergänzt Kristiane Helmhold von der EGN.

Beim Thema Umweltschutz ist die Stadt Dormagen nach den Worten von Sabine Köster ein Vorreiter. "Die Kinder wissen viel, und das liegt auch an den Aktionen und Bemühungen der Stadt in diesem Bereich", ist sie überzeugt. Mit dem EGN-Projekt "Umweltdetektive" würde ein wichtiger Beitrag geleistet, um auch in den Familien der Kinder für Anstrengungen im Umweltschutz zu sorgen. Was die Kinder erzählen, bringe auch die Eltern zum Nachdenken.

"Bei uns zu Hause gibt es einen Mülldienst", erklärt Helena. Sie sei für die Mülltrennung zuständig, ihr Bruder bringe den Müll raus. Tipps und Tricks, was in welche Tonne gehört, gab es gestern natürlich auch im Grundschulunterricht.

(NGZ)
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