Dormagen Gohrer Konverter-Gegner fordern rasche Entscheidung

Dormagen · Auch wenn der Netzbetreiber Amprion die "Dreiecksfläche" in Kaarst als besten Standort im Rhein-Kreis Neuss für den umstrittenen Stromkonverter benannt hat, ist Gohr noch nicht aus dem Rennen.

So befürchtet die Bürgerinitiative "Contra Konverter Dormagen-Gohr, Broich und Umgebung", dass ihr Ort doch noch als ebenso geeigneter Alternativ-Standort den "Zuschlag" erhält, falls sich die Planungen für Kaarst verzögern sollten.

Das zentrale Argument für die Wahl des Standortes, der größtmögliche Abstand zur Wohnbebauung, sei nach wie vor "Konsens der Politik", erklärte Landtagsabgeordneter Rainer Thiel (SPD) bei einem Gespräch auf Einladung der Gohrer Initiative, an dem auch Bundestagsabgeordneter Udo Schiefner (SPD) teilnahm. "Dass die Firma Amprion an eine Realisierung der Dreiecksfläche an der A 57 glaubt und aktiv daran arbeitet, beweist auch der Kauf der Fläche", schilderte Thiel. "Aktuell rückt jetzt die Bundesfachplanung und die Bundesnetzagentur in den Fokus der Diskussion."

Die Bürgerinitiative befürchtet, dass eine Entscheidung im Regionalrat zur Änderung des Regionalplans so lange verzögert werden könnte, bis Amprion aus Zeitgründen den Konverter in Gohr bauen muss. Diese Befürchtung könne der Landtagsabgeordnete Thiel gut verstehen, allerdings müsse ein Antrag auf Zielabweichung vom Vorhabenträger kommen.

Felix Bracher, Sprecher der Bürgerinitiative "Contra Konverter Gohr", fordert vom Regionalrat und den politischen Verantwortlichen im Rhein-Kreis Neuss eine schnelle Entscheidung: "Die Fläche an der A 57 wird nicht als Reserve zum Kiesabbau benötigt, und Amprion hat dies auf seiner Fläche auch nicht vor." Für ihn seien deshalb Vorbehalte der Bezirksregierung und des Regionalrates in diese Richtung nicht rational erklärbar.

Thiel wies darauf hin, dass im Regionalplan Reserveflächen zum Kiesabbau für mindestens 20 Jahre vorgehalten werden müssen. Mit dem Wegfall der Dreiecksfläche an der A 57 würde die vorgesehene Reserve von 21,6 auf etwa 21,1 Jahre, also um rund fünf Monate sinken, und läge noch über der geforderten Dauer: "Es müsste also jetzt nicht nachgesteuert werden."

(cw-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort