Dormagen Gemeinsamkeiten entdecken beim "Spieltag der Vielfalt"
Dormagen · Die unnötige Niederlage des TSV Bayer Dormagen gegen den EHV Aue (19:22) drückte dann doch auf die Stimmung. So unterhielten sich am Samstag nicht so viele Zuschauer im TSV-Sportcenter wie sonst nach dem Schluss des Handballspiels.
Dennoch war der doppelte "Spieltag der Vielfalt" - nachmittags hatte Longerich im Drittliga-Spiel Krefeld geschlagen - insgesamt ein gesellschaftlicher Gewinn: Kultureller Austausch, kulinarische Spezialitäten genießen und Gemeinsamkeiten im Gespräch entdecken. Dazu sorgten eine Spray-Aktion und eine von den "Wollflüsterinnen" eingestrickte "Wiesel-Bank" für bunte Ausrufezeichen.
Bereits zum fünften Mal hat der TSV Bayer Dormagen einen "Spieltag der Vielfalt" ausgerichtet - "das ist doch mehr als Tradition, das ist Brauchtum", zeigte sich Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates, vertraut mit rheinischen Kategorien. Er appellierte daran, dass sich alle Menschen für eine gemeinsame Zukunft in einer friedlichen Gesellschaft einbringen sollten. "Dazu ist es wichtig, dass wir uns noch besser kennenlernen und verstehen", betonte Güneysu.
"Wir Handballer sind ein Teil der Gesellschaft", sagte Wirtschaftsbeirat-Sprecher Jobst Wierich, der aufforderte, trotz Niederlagen "die junge Mannschaft weiter zu unterstützen". Dem schloss sich der stellvertretende Landrat Horst Fischer an: "Nicht den Kopf hängen lassen, sondern gemeinsam Flagge zeigen." Bürgermeister Erik Lierenfeld führte vor Augen, trotz schwerwiegender Entscheidungen, die neben Risiken auch Chancen böten, den Optimismus nicht zu verlieren: "Wir müssen uns auch den Spaß und die Freude erhalten." Sport sei da optimal, wie auch Björn Barthel, Geschäftsführer der TSV Handball GmbH, fand: "Sport ist Vielfalt, Sport verbindet."