Dormagen Für Flüchtlingskinder fehlen Kita-Plätze

Dormagen · Die Sprachbarriere bleibt ein großes Problem. Großes Lob für die Erzieher.

Flüchtlingskinder in der Tagesbetreuung waren ein wichtiges Thema beim jüngsten Informationstreffen des Integrationsrates. Martina Hermann-Biert, Leiterin des städtischen Fachbereiches Jugend, Schule, Soziales und Wohnen stellte die Ergebnisse des Erfahrungsaustauschs mit sieben Kindertageseinrichtungen aus dem Stadtgebiet Dormagen vor.

Rund ein Drittel (43 von 133) aller in städtischen Flüchtlingsunterkünften und Wohnungen lebenden Kinder besuchte demnach Anfang Juli eine Kita. Die Fachbereichsleiterin wies darauf hin, dass die - auch sprachliche - Integration von Kindern umso besser gelinge, je früher sie den Weg zu einer Kindertageseinrichtung finden. "Ich wünschte mir all diese Kinder in den Kindergärten, damit wir sie sprachlich fördern und gut auf die Schule vorbereiten können", betonte die Sozialpädagogin. Nicht zuletzt wegen zu wenigen Kindergartenplätzen sei dies jedoch zurzeit nicht möglich. Außerdem möchten in der Regel Eltern von ganz jungen Kindern erstmal keine Trennung von ihrem Nachwuchs. Und die Sprachbarriere erschwere sowohl die Verständigung mit den Kindern als auch den Austausch mit deren Eltern. Hermann-Biert lobt die Arbeit der Erzieher: Auf die Flüchtlingskrise völlig unvorbereitet, hätten sie Enormes geleistet. "Interkulturelle Sensibilisierung, die wir seit Jahren ansprechen, ist wichtig für beide Seiten. Gerade dafür muss es Schulung geben", meint Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu.

In einer Diskussion äußerten sich die Teilnehmer positiv darüber, dass am Integrationskonzept kontinuierlich gearbeitet werde. Volker Lewerenz, Fachbereichsleiter Integration: "Das Integrationskonzept soll ein lebendiges Konzept sein."

(NGZ)
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