Dormagen Flüchtlingsunterkunft wird halbe Million Euro teurer

Dormagen · Eigenbetrieb führt konjunktur- und vertragsbedingte Mehrkosten nach Trennung von Generalübernehmer auf.

 Die Flüchtlingsunterkunft in Delhoven soll bald eröffnet werden.

Die Flüchtlingsunterkunft in Delhoven soll bald eröffnet werden.

Foto: Ati

Dass die Flüchtlingsunterkunft in Delhoven noch nicht fertiggestellt ist, weil der Vertrag mit dem nicht mehr leistungsfähigen Generalübernehmer im November 2016 aufgelöst werden musste, darüber haben sowohl die Beigeordnete Tanja Gaspers als auch Erster Beigeordneter Robert Krumbein bereits informiert. Im Oktober sollen die Arbeiten neben dem Sportplatz in Delhoven dann abgeschlossen sein. Im Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Dormagen, der heute um 17.30 Uhr beginnt, ist eine Information aufgeführt, die die Mehrkosten des ursprünglich für fast 1,5 Millionen Euro beauftragten Baus mit 477.000 Euro beziffert. Die Gesamtkosten belaufen sich jetzt auf 1,94 Millionen Euro. Mit 190.000 Euro den höchsten Anteil an den Mehrkosten haben konjunkturbedingte Gründe, gefolgt von Standarderhöhung gegenüber der Beauftragung an Fenstern und Wänden zur Reduzierung der Betriebskosten, die 120.000 Euro ausmachen. Neue Planungskosten von 85.000 Euro und Beseitigung von Mängeln von 82.000 Euro kommen hinzu.

"Eine abnahmefähige Fertigstellung der Flüchtlingsunterkunft durch den Generalübernehmer war nicht möglich", erläutert Gaspers die Vorgehensweise: In Zusammenarbeit mit einem externen Ingenieurbüro wurden noch ausstehende Arbeiten geplant, in Einzelgewerken ausgeschrieben und vergeben sowie die Ausführung erledigt. "Auf Grund der gegenwärtigen Hochkonjunktur der Baubranche war es schwierig, Unternehmen zu finden, die Angebote abgaben und Aufträge zeitnah übernehmen konnten", so die Verwaltung, die auch "konjunkturbedingte Lieferengpässe bei verschiedenen Materialien" in diesem Jahr anführt. Die Auslastung der Bauunternehmen habe sich beim Preisniveau der Angebote bemerkbar gemacht. Durch die Erarbeitung kostengünstigerer Ausführungsvarianten, wiederholte Angebotseinholung und Entgegenkommen bei den Terminen, was möglich wurde, weil neue Flüchtlingszuweisungen ausblieben, sei ein Mittelweg zwischen konjunkturbedingter Kostenmehrung gegenüber der Kostenberechnung und des Fertigstellungstermin erarbeitet worden.

(cw-)
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