Dormagen Facebook-Bericht über Raub entpuppt sich als Gerücht
Dormagen · Es war eine mysteriöse Geschichte, die da im sozialen Netzwerk Facebook seit vergangenem Wochenende die Runde machte: Eine Frau habe in Rheinfeld auf dem Weg zum Lidl-Markt drei Männer beobachtet, die sich geprügelt und danach einer Frau aus deren Auto die Tasche geraubt hätten. Sie hätten das Auto mit der "Schlägerei" an einem Zebrastreifen aufgehalten und plötzlich die Türen des Autos aufgerissen. Auf Nachfrage unserer Redaktion hatte Polizeisprecherin Daniela Dässel am Montag mitgeteilt, dass die Polizei keine Kenntnis von dem angeblichen Raub habe; eine Anzeige liege nicht vor.
Das sei auch jetzt nicht der Fall, berichtete Dässel gestern. Weil jedoch durch den Facebook-Eintrag der Anfangsverdacht auf eine Straftat vorgelegen habe, sei die Polizei tätig geworden. Über die Urheberin der Nachricht und deren Mutter stießen die Ermittler auf die bei Facebook als Zeugin genannte Frau, die den vermeintlichen Raub beobachtet haben sollte. "Bei der Befragung war aber von einem Taschenraub keine Rede", erzählte Dässel. Die Nachforschungen hätten einen anderen Hergang ergeben. Eine Autofahrerin hätte sich an die hinter ihr stoppende Zeugin gewandt und um Hilfe gebeten, weil sich wohl ein alkoholisierter Mann zu ihr in den Wagen gesetzt und sich geweigert habe, diesen zu verlassen. Während des Gesprächs der beiden Frauen habe sich der Mann aber doch entfernt, schilderte Dässel die Darstellung der Befragten. Eine "Straftat" liege nicht vor, auch keine Anzeige.
Gleiches gelte für einen in demselben Facebook-Beitrag beschriebenen Vorfall in Zons. Dässel hatte indes schon am Montag bestätigt, dass sich in dieser Sache am Sonntag eine Frau direkt an die Polizei gewandt habe, weil drei Männer offenbar versucht hatten, sie in ihrem Auto auf der Zonser Straße zum Anhalten zu zwingen. Die Frau konnte jedoch weiterfahren, wollte laut Dässel die Polizei aber von diesem beunruhigenden Erlebnis informieren.