Dormagen Entschuldigung für Pfusch am Deich

Dormagen · Deichgräf Reinhard Hauschild räumt frühere Fehler des Deichverbandes ein.

Es ging um die Varianten der Deichsanierung im Bereich Stürzelberg: Im Schützenhaus an der Schulstraße diskutierten am Montagabend rund 40 Stürzelberger mit den Deichverbands-Vertretern über die notwendige Erhöhung und Sanierung des Deiches.

Zu Beginn gab Deichgräf Reinhard Hauschild eine persönliche Erklärung ab, mit der er sich für den durch die frühere Deichsanierung von 1996 bs 2001 unter seinem Vor-Vor-Vorgänger entstandenen Schaden im Namen des Deichverbandes entschuldigte. Gerade in Stürzelberg sei die Betroffenheit besonders groß, so Hauschild. "Das Verhalten und das (Teil-)Versagen des Deichverbandes haben zu den heutigen gravierenden Mängeln unserer Hochwasserschutzanlagen in Dormagen beigetragen."

Hauschild bat um Verständnis für die damaligen Umstände, um Entschuldigung für die vom Deichverband zu vertretenden Fehler und um ein Mindestmaß an Vertrauen in die weitere Arbeit. Mit vergangenheitsorientierten Schuldzuweisungen komme man jedoch nicht weiter, warb Hauschild um einen Neuanfang, auch wenn die Deichsanierung von den Zwangsmitgliedern des Deichverbandes eine erneute finanzielle Beteiligung verlange. Hauschild verdeutlichte, dass im Rahmen der großen Lösung der Deichsanierung das Land nur für eine zuschussfähige Bauweise eine 80-prozentige Übernahme der Kosten in Aussicht gestellt habe. Der Rest werde von den Rheinanliegern gezahlt. An einer Sanierung führe kein Weg vorbei.

Für die ersten drei der acht zunächst zu planenden Abschnitte des knapp 13 Kilometer langen Deichs in Dormagen - von der Kölner Stadtgrenze bis hinter die Deponie in Rheinfeld - herrscht bereits Klarheit über die bevorzugte Variante, ebenso wie über die Vorgehensweise in Zons. Am Montag stellten Ingenieur Henjörg Hahn und Statiker Norbert Brauer die drei Abschnitte von Zons bis zum Stürzelberger Hafen vor, wobei dort in einigen Fällen weitere Untersuchungen nötig sein werden, in anderen abgewogen werden muss, ob eine teurere Variante wegen des geringeren Eingriffs in die Natur bevorzugt wird. Der Erbentag diskutiert dies öffentlich am 16. Februar in Zons.

(NGZ)
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