Dormagen Entscheidung über weitere Asylheime auf März vertagt

Dormagen · Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder, sich erst im Hauptausschuss am 17. März auf die Standorte für die Unterbringung von je 80 Flüchtlingen in Gohr und in Straberg festzulegen. CDU-Fraktionsvorsitzender André Heryschek hatte dies in seinem Antrag damit begründet, dass durch den erst vor wenigen Tagen aufgebrachten alternativen Straberger Standort am Sportplatz statt am Friedhof bisher nicht genug Zeit war, sich damit zu befassen, und dass sich die Flüchtlingszahlen insgesamt rückläufig verhalten könnten. Auch sein SPD-Kollege Bernhard Schmitt äußerte Zustimmung zur Vertagung, ebenso Bürgermeister Erik Lierenfeld: "Ich habe großes Verständnis dafür, dass wir das noch schieben. Wir haben nach der Änderung von stationären auf temporäre Unterkünfte keine Eile mehr für die Bauten in Straberg und Gohr." Sie sind erst für die zweite Jahreshälfte geplant. Auch vor dem Rat hatten sich Vertreter des FC Straberg gegen den Standort auf dem alten Bolzplatz ausgesprochen.

Der Bürgermeister betonte erneut: "Wir werden nur die Unterkünfte bauen, die nötig sind. Da wird nichts gebaut, um es leerstehen zu lassen." Die Verwaltung setze den Wunsch des Rates um, mit dezentralen Einrichtungen möglichst alle Stadtteile gleichmäßig zu beteiligen. Nach den fünf bereits beschlossenen Unterkünften (Willkommenszentrum an der Kieler Straße und am Sportzentrum in Horrem, am Delhovener Sportplatz, an der Marie-Schlei-Straße in Nievenheim und Auf'm Pohlacker in Rheinfeld) sieht die weitere Reihenfolge der 15 Unterkünfte so aus: St.Peter/Stürzelberg, Nievenheim an der Conrad-Schlaun-Straße, Sportanlage Hackenbroich, Sportanlage in Zons, Straberg, Gohr, am Nievenheimer Schützenplatz, Zons, Stürzelberg und am Friedhof in Nievenheim.

Zurzeit sind 813 Asylbewerber in Dormagen untergebracht. Dazu müssen noch die 150 Plätze aus der Notunterkunft an der Beethovenstraße gerechnet werden. Aus der Landes-Notunterkunft mit 200 Plätzen im Covestro-Wohnheim am Wäldchen macht die Stadt gerade für ein Jahr eine kommunale Unterkunft. "Daher müssen wir auch diese 200 Plätze über einen Zeitraum von fünf Monaten kompensieren", erläuterte Lierenfeld.

(NGZ)
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