Dormagen Entdeckungstour auf der "schäl Sick"

Dormagen · Ein Perspektivwechsel kann bereichernd sein - nicht nur an den Osterfeiertagen. Der Abstecher aus dem Rhein-Kreis nach Monheim und in Leverkusens Rheingemeinde Hitdorf eignet sich für Familien mit Kindern besonders gut.

 Hitdorfs Yachthafen lohnt einen Besuch schon deshalb, weil sich dort Leverkusens wahrscheinlich kleinste Lokalität befindet: das Kran-Café.

Hitdorfs Yachthafen lohnt einen Besuch schon deshalb, weil sich dort Leverkusens wahrscheinlich kleinste Lokalität befindet: das Kran-Café.

Foto: Miserius

Dem Rheinländer liegt das Herz ja bekanntlich auf der Zunge. Und so verträglich er normalerweise auch ist, wenn es um seinen Wohnort geht, redet er Klartext. Der befindet sich jedenfalls grundsätzlich auf der "richtigen" Rheinseite, die von gegenüber, also von der jeweils anderen Uferpartie, leben dagegen auf der "schäl Sick". Nichtsdestotrotz kann man hüben wie drüben Bemerkenswertes entdecken. Warum also nicht mal vom Rhein-Kreis Neuss rüber nach Monheim (Kreis Mettmann) und Hitdorf (Stadt Leverkusen) wechseln?

Gut bewerkstelligen lässt sich das mit den vorhandenen Fährverbindungen. Von Dormagen-Zons und von Köln-Langel aus verkehren Autofähren nach Düsseldorf-Urdenbach bzw. Leverkusen-Hitdorf, von beiden Anlegestellen kommt man gut mit dem Wagen nach Monheim. Wer als Fahrradfahrer oder als Fußgänger die Rheinseite wechseln will, kann dies auch mit dem Piwipper Böötchen tun, das an der Gaststätte "Haus Piwipp" in Dormagen-Rheinfeld ab- und nicht allzuweit von der Monheimer Altstadt entfernt wieder anlegt - allerdings nur feiertags und an den Wochenenden zwischen 1. April und 15. Oktober zwischen 10.30 und 18 Uhr.

 Im Sonnenlicht sieht Monheims Altstadt besonders hübsch aus. Die alte Persil-Lok steht seit der Restaurierung 2015 am Kreisel Ringstraße/Hitdorfer Straße. Im Sonnenlicht sieht Monheims Altstadt besonders hübsch aus. Die alte Persil-Lok steht seit der Restaurierung 2015 am Kreisel Ringstraße/Hitdorfer Straße.

Im Sonnenlicht sieht Monheims Altstadt besonders hübsch aus. Die alte Persil-Lok steht seit der Restaurierung 2015 am Kreisel Ringstraße/Hitdorfer Straße. Im Sonnenlicht sieht Monheims Altstadt besonders hübsch aus. Die alte Persil-Lok steht seit der Restaurierung 2015 am Kreisel Ringstraße/Hitdorfer Straße.

Foto: Stadt Monheim (1), ssc (3)

Beginnen wir mit Monheim und dem Landschaftspark Rheinbogen, der dort in den Flussauen kurz vor der Vollendung steht. Besonders für Familien ist das ein herrliches Areal geworden. So locken zum Beispiel ein großer Spielplatz mit Seilbahn und mit einer Rutsche als gelungener Nachbildung des Monheimer Wahrzeichens Schelmenturm, ein XXL-Insektenhotel und eine sehr attraktive Skateranlage gerade die jüngeren Besucher an. Auch ein großer Reiterhof liegt am Wegesrand. Wer sich mehr für Monheimer Sehenswürdigkeiten interessiert, kann den Standorten der "MonChronik" nachspüren, die - über die Altstadt verteilt - fußläufig gut zu absolvieren ist. Die Route beinhaltet u.a. den historischen und vor rund 600 Jahren erbauten Schelmenturm, das Ulla-Hahn-Haus der bekannten Schriftstellerin, Marienburg, Marienkapelle und das Heimatmuseum Deusser-Haus (An d'r Kapell' 2, Führungen nach Vereinbarung unter 02173 51454). Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte beachten, dass ein Teil der Monheimer Altstadt (Alter Markt) gerade umgestaltet wird und sich daher als Baustelle mit rumpeligen Wegen präsentiert. Aber: Zahlreiche Lokale versprechen auch gemütlich veranlagten Zeitgenossen schöne Stunden. Mit Fahrrad oder Auto sind die rund fünf Kilometer zwischen Monheim und Hitdorf schnell überwunden. Am Wegesrand gibt es ein Stück Bahn-Nostalgie zu bewundern. Direkt am Kreisverkehr Hitdorfer Straße/Ringstraße steht als technisches Denkmal die Persil-Lok, die älteste noch erhaltene Dampflok der Firma Henkel von 1914. Ein bisschen weiter befindet sich der hübsche Hitdorfer Yachthafen, der ebenfalls ein besonderes Objekt mit Technik-Vergangenheit vorweisen kann: die womöglich kleinste Leverkusener Lokalität in Form des "Kran-Cafés". Nachdem Hitdorf 1908 eine neue Werft bekommen hatte, baute die Düsseldorfer Maschinenfabrik Losenhaus den Hafenkran, der seit 1977 als Mini-Café mit Außenterrasse genutzt wird (täglich ab 9.30 Uhr geöffnet, montags Ruhetag).

 Die Bierbrauer-Skulptur vor dem Heimatmuseum Am Werth erinnert an Hitdorfer Geschichte. Monheims Wahrzeichen, der Schelmenturm, als Nachbau auf dem Spielplatz in der Rheinaue. Die Bierbrauer-Skulptur vor dem Heimatmuseum Am Werth erinnert an Hitdorfer Geschichte. Monheims Wahrzeichen, der Schelmenturm, als Nachbau auf dem Spielplatz in der Rheinaue.

Die Bierbrauer-Skulptur vor dem Heimatmuseum Am Werth erinnert an Hitdorfer Geschichte. Monheims Wahrzeichen, der Schelmenturm, als Nachbau auf dem Spielplatz in der Rheinaue. Die Bierbrauer-Skulptur vor dem Heimatmuseum Am Werth erinnert an Hitdorfer Geschichte. Monheims Wahrzeichen, der Schelmenturm, als Nachbau auf dem Spielplatz in der Rheinaue.

Foto: Stefan Schneider

Ein Spaziergang führt zum Hitdorfer Fähranleger, wo es eine Gaststätte mit Biergarten und angrenzendem Spielplatz gibt. Auf den Hitdorfer Rheinwiesen gibt es auch ein Fußballtor, einen Basketballplatz und Tischtennisplatten. Direkt an der Fähre halten sich stets Schwäne und Enten auf, die sich gerne füttern lassen. Noch ein Tipp: Wer heute (Karsamstag) Hitdorf ansteuert, erreicht per Rad oder mit einem längeren Fußweg am Fluss entlang in Blickrichtung Leverkusener Rheinbrücke die Wuppermündung in Rheindorf. Dort bilden drei alte Kähne eine Schiffsbrücke. Um 10 Uhr öffnet die Steganlage, nachmittags wird Akkordeon gespielt, gegen 18.30 Uhr ein Osterfeuer entzündet.

(NGZ)
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