Interview Jürgen (yogy) Brockmeyer Eisexpress soll nicht gekippt werden

Dormagen · Trotz sinkender Teilnehmerzahlen wollen die Organisatoren weitermachen.

 Jürgen Brockmeyer will die Eisexpress-Tradition wahren.

Jürgen Brockmeyer will die Eisexpress-Tradition wahren.

Foto: Jaz

Herr Brockmeyer, bei den ersten vier Eisexpress-Touren nach Neuss in diesem Jahr waren insgesamt nur 125 Kinder und Jugendliche dabei. Wie erklären Sie sich das?

Jürgen Brockmeyer Darauf haben mein Mitstreiter Heinz Wirtz und ich noch keine abschließende Antwort. Vielleicht liegt es daran, dass schulstressgeplagte Kinder am Wochenende lieber chillen. Oder dass unser Angebot in Zeiten von Smartphone, Spielkonsole und Internet nicht mehr zeitgemäß ist.

Könnte eine Rückkehr vom Samstag auf den früheren Mittwochstermin das Problem nicht lösen? Mittwochs ist in der Eishalle Neuss auch Disco...

Brockmeyer Damit würden wir zwar wahrscheinlich unseren Mitfahrern einen Gefallen tun, nicht aber ihren Eltern, die sich klar gegen einen Termin in der Woche ausgesprochen haben. Weil mittwochs das Eislaufen in Neuss erst um 17.30 Uhr beginnt, wären die letzten Teilnehmer erst gegen 21 Uhr zu Hause. Wegen der Schule am nächsten Tag ist das zu spät. Dagegen können wir uns nicht stellen, es waren einfach zuviele Anrufe besorgter Eltern.

Gut 50 Mitfahrer brauchen Sie jeweils, damit sich der große Gelenkbus rentiert. Zuletzt waren es durchschnittlich 30. Droht da nicht das Aus?

Brockmeyer 30 Teilnehmer sind ja auch schon was. Und wenn sich diese Zahl halten lässt, bleibt unser Sponsor VR Bank mit im Boot. Deshalb denke ich noch nicht darüber nach, den Eisexpress aufzugeben. Solange ich mit meinen 71 Jahren gesund bin, mache ich auch selber weiter. In Heinz Wirtz habe ich ja auch eine verlässliche Unterstützung.

Zumal es auch ermutigende Erlebnisse gibt...

Brockmeyer Ja, neulich hat eine Frau, die ein kleines Mädchen dabei hatte, gesagt: 'Herrlich, genauso wie früher, als ich selber auf dem Eis war. Schön, dass Ihr das immer noch macht.' Als ich gefragt habe, ob ihre Tochter denn schon Schlittschuhlaufen könne, hat sie geantwortet: 'Ich bin die Oma!' Den Eisexpress gibt es eben schon seit 42 Jahren, also in der dritten Generation.

Wäre ein kleinerer Bus eine Option?

Brockmeyer Vorerst nicht. Wenn es einen Teilnehmer-Schub gäbe, könnte es eng werden. Ich möchte, dass alle Mitfahrer einen Sitzplatz haben, zumindest die Jüngsten.

STEFAN SCHNEIDER STELLTE DIE FRAGEN.

DIE NÄCHSTE EISEXPRESS-FAHRT IST AM SAMSTAG, 13. FEBRUAR. START UM 14.50 UHR IN STRABERG, HORREMER STRASSE/ECKE DONATUSSTRASSE.

(NGZ)
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