Delhoven Einsatz für die Tiere im Tannenbusch

Delhoven · Wer sich mehr freut, ist kaum zu entscheiden: Mit leuchtenden Augen stehen Eva Füller (59) und ihr Mann Willy Beck (61) im Esel-Gehege im Tannenbusch und füttern die beiden grauen Lieblinge, Emma und Elli, mit Möhren.

 Viel Spaß im Gehege: NGZ-Gewinnerin Eva Füller und ihr Mann Willy Beck füttern die Esel Emma und Elli im Tierpark Tannenbusch mit Möhren.

Viel Spaß im Gehege: NGZ-Gewinnerin Eva Füller und ihr Mann Willy Beck füttern die Esel Emma und Elli im Tierpark Tannenbusch mit Möhren.

Foto: Berns, Lothar

Erfreut nagen die beiden Esel an den Möhren, während zwei Artgenossen im Nachbar-Gehege wegen der Bevorzugung empört aufschreien. "Ihr kriegt auch was", beschwichtigt Eva Füller. "Sie können sich mit Möhren bei den Eseln sehr beliebt machen", hatte Tierpfleger Christian Lüdecke erklärt. Allerdings ist das Füttern nur ausnahmsweise und unter Aufsicht erlaubt — die Rommerskirchenerin Eva Füller hat bei der NGZ-Schaltjahr-Aktion "Der geschenkte Tag" einen Tag als Tierpflegerin im Tannenbusch gewonnen.

Das war gleich aus zwei Gründen ein besonderer Volltreffer: Ihr Mann und sie sind als promovierte Biologen ausgesprochene Tierfreunde — und der Anlass, der 29. Februar, hat Berührungspunkte zu ihrem Geburtstag am 1. März: "Das war ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk", verrät die sympathische Gewinnerin, die sich gleich heimisch im Tannenbusch gefühlt hat. Früh morgens hat das Paar gestern einen ersten Rundgang durch den Tierpark unternommen, vor allem die Greifvögel faszinierten. Denn — fast unglaublich —, die beiden Tierfreunde, die im nahen Vanikum leben, waren bisher noch nicht im Tannenbusch.

Das wird sich jedoch ändern, wie Willy Beck strahlend erklärt: "Das war bestimmt nicht unser letzter Besuch im Tannenbusch." Aber dann kommen sie gern als Gast, nicht als Helfer, obwohl ihnen der gestrige Tag "sehr viel Spaß gemacht hat", wie Beck zusammenfasst: "Es ist toll, dabei mitzuhelfen, dass die Tiere gut versorgt werden — und das werden sie im Tannenbusch", lobt er die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen, die den Tierpark betreibt, und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der die Tiere gehören. "Unser Blick hinter die Kulissen hat gezeigt, dass hier die Tiere an erster Stelle stehen", sagt Füller, die als Biologin in der Pharmaindustrie arbeitet. Sie ist von ihrem "geschenkten Job-Tag" begeistert: "Auch die Schilder für die Besucher sind kindgerecht gestaltet, das gefällt mir."

Tierpfleger Lüdecke erklärt den Tagesgästen seine Arbeit, dabei weicht er nicht vom Plan ab: "Ich zeige ihnen alles so, wie es hier täglich abläuft." So sortieren die Rommerskirchener das Futter vor: Sie überprüfen das Brot auf Schimmelbefall, schälen Bananen ("Die essen die Hängebauchschweine gern", gibt Beck sein neues Wissen weiter) und schrubben Gurken sauber.

Auch die zwölf Monate alte Deutsche Schäferhündin Hilly ist im Betriebshof mit dabei. "Sie ist eine Powerfrau wie ihre Namensvetterin Hillary Clinton", erklärt Eva Füller lachend. Zu den Tieren kann Hilly natürlich nicht mit, freut sich aber über die vielen neuen Gerüche, die ihre Menschen von der zweieinhalbstündigen Tier-Futter-Tour mitbringen. Auch selbst nimmt die Familie im Waldgasthaus ein schmackhaftes Mahl ein. Mit den Eseln Emma und Elli spazieren die Gewinner nachmittags durch den Park. "Jetzt weiß ich, dass Esel wirklich störrisch sein können", sagt Beck schmunzelnd.

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