Dormagen Ein Snoezelraum zum Entspannen

Dormagen · Vor allem für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten ist das Zimmer gedacht.

 Sie fühlen sich wohl im neuen Snoezelraum: (v.l.) Philipp, Kilian, Kevin, Nele und Sofia machen es sich gemütlich.

Sie fühlen sich wohl im neuen Snoezelraum: (v.l.) Philipp, Kilian, Kevin, Nele und Sofia machen es sich gemütlich.

Foto: ati

Ein Raum, in dem es vor allem auf eins ankommt, nämlich nichts zu tun - das ist der neue Snoezelraum in der Schule am Chorbusch. Er ist dunkel, voller weißer Kissen und Liegelandschaften. Lediglich Lichtspiele in warmen Tönen sorgen für ein wenig Sicht. Auch leise Musik gehört zum Konzept des Raums. Sein Name ist eine Wortkombination aus dem Niederländischen: "Snuffelen" bedeutet schnüffeln und "doezelen" dösen oder schlummern. Und genau dafür ist der Raum gedacht: einmal an nichts denken, einfach nur dort sitzen oder liegen und träumen, die Ruhe genießen, sich zurückziehen.

Gar nicht so einfach, weiß auch Schulleiterin Gabi Fritz. "Natürlich kann der Raum von allen Schülern genutzt werden, aber in erster Linie ist er für solche mit Verhaltensauffälligkeiten gedacht", sagt die Pädagogin. Dazu gehören zum Beispiel Autismus, ADHS, Konzentrationsschwierigkeiten oder akute Gefühlsausbrüche. "Unterrichtsstoff, die Mitschüler, die Lehrer bestimmen den Tagesablauf der Kinder und Jugendlichen. Das kann schnell zu Überforderung führen und die Schüler aus dem Gleichgewicht bringen", sagt Fitz. Im Snoezelraum soll die innere Balance wiedergefunden werden.

Maximal fünf Kinder können zusammen dort "snoezelen", damit sie sich nicht gegenseitig ablenken. Angeleitet werden sie von Jeannette Fuß-Neß, der Leiterin der Offenen Ganztagsschule (OGS), die dafür eigens eine Fortbildung gemacht hat. "Sicher werden sich auch noch einige Lehrer fortbilden ", so Fritz. Im Raum steht auch ein kleiner Tisch, an dem zum Beispiel gemalt werden kann. "Denn", erklärt Gabi Fritz, "einige der Kinder können nicht sofort abschalten und sich einfach nichts tun."

Den Teppich für den neuen Raum hat übrigens die Firma Vorwerk gespendet. "Das ist eigentlich auch ein Raum, den wir Lehrer gut nutzen könnten", sagt Fritz und lacht.

(goe)
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