Dormagen Ein Mann für viele Ehrenämter

Dormagen · Der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft und Leiter des Löschzugs Mitte, Erik Heinen, ist jetzt auch Chef des VdK Dormagen.

 Der neue Vorsitzende des VdK-Ortsverbands heißt Erik Heinen, der auch den Löschzug Dormagen-Mitte und die Reservistenkameradschaft leitet.

Der neue Vorsitzende des VdK-Ortsverbands heißt Erik Heinen, der auch den Löschzug Dormagen-Mitte und die Reservistenkameradschaft leitet.

Foto: Ati

Warum übernimmt ein Mann in den besten Jahren, der mit Familie, Beruf und Hobbys bereits gut ausgelastet ist, ein weiteres Ehrenamt? "Durch die Krankheit meiner Eltern und deren zeitintensive Pflege habe ich mich mit den Leitlinien unseres Verbandes näher beschäftigt. Jetzt kann ich besser nachvollziehen, was es bedeutet, sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einzusetzen." Mit diesen Worten begründete Erik Heinen im Gespräch mit unserer Redaktion, warum er sich für eine zusätzliche Tätigkeit entschied.

Auf der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Dormagen des Sozialverbands VdK wurde Heinen von den Mitgliedern einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er übernimmt das Amt von Heinz Heyer, der aus Altersgründen aufhörte.

Der 54 Jahre alte Erik Heinen, der auch Löschzugführer Dormagen-Mitte ist, wohnt mit seiner Familie in Rheinfeld. Beruflich arbeitete er erst als Werkschützer bei Bayer, jetzt ist er Disponent in der Sicherheitszentrale von Currenta im Dormagener Chempark.

Der VdK wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Die Abkürzung stand für Verband der Kriegsbeschädigten. Aus der Interessensvertretung einiger Gruppen ist mittlerweile der "Sozialverband VdK" geworden. Er setzt sich unter anderem ein für Menschen mit Behinderung, ältere Personen und Bezieher von sozialen Leistungen. "Was damals wichtig war, gilt auch heute: Es engagieren sich Menschen solidarisch und gemeinschaftlich füreinander", sagt der neue Vorsitzende Erik Heinen.

Seit Januar 2016 ist er erst Mitglied im Ortsverband Dormagen. Als Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit besuchte er Fortbildungen des Landesverbands, aktualisierte die Homepage und gestaltete den Auftritt bei Facebook. Unterstützt wird der Vorsitzende von zwei Familienmitgliedern. Ehefrau Michaela Heinen ist die Kassiererin des VdK, Tochter Sara Heinen als stellvertretende Kassiererin die Vertreterin ihrer Mutter.

Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Heinrich Ostendorf will Heinen das Profil des Sozialverbands VdK mit seinen 850 Mitgliedern noch stärker als bisher in die Öffentlichkeit bringen. Denn immer wieder kommt es zu Verwechslungen mit dem "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge", der sich VDK abkürzt, und sich im Auftrag der Bundesregierung um Gräber der deutschen Kriegstoten vor allem im Ausland kümmert. Für diesen VDK hilft Erik Heinen - als Vorsitzender der Reservistenkameradschaft - jedes Jahr mit den Kameraden beim Sammeln für die Kriegsgräber. "Unser Sozialverband VdK hingegen vertritt die Interessen von Menschen vor Sozialgerichten, bei der Gesetzgebung und in der Gesellschaft. Das soziale Netz soll erhalten bleiben und Barrieren abgebaut werden", sagt Erik Heinen.

Um das Miteinander im Sozialverband VdK zu fördern, werden Feste und Versammlungen, Infofahrten und Fachvorträge vor Ort organisiert. "Gerade bei Krankheiten oder dem Verlust des Partners ist es wichtig, dass der Mensch in seinem Leid nicht alleine bleibt, sondern sich mit anderen treffen kann und dort kameradschaftlich aufgefangen wird", so Heinen. Dabei lobt der neue VdK-Vorsitzende den großen Einsatz der Mitglieder: "Man sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass die Arbeit in unserem Verband komplett von Ehrenamtlichen gestemmt wird - und das alles zusätzlich zu Beruf und Familie."

(NGZ)
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