Dormagen Eigentümer verkaufen Restaurant-Immobilien

Dormagen · Jetzt steht auch die Torschenke in Zons zum Verkauf. Mehrere Pächter müssen bis zum Jahresende schließen. Ihre Verträge laufen aus.

 Die ehemalige Zollfeste Zons lockt viele Touristen an. Dennoch gibt es auch im Gastronomiebereich Leerstand wie hier das "Zum St. Peter".

Die ehemalige Zollfeste Zons lockt viele Touristen an. Dennoch gibt es auch im Gastronomiebereich Leerstand wie hier das "Zum St. Peter".

Foto: L. Hammer

In der Gaststätte "Zur Rheinfähre" werden Gläser verpackt, die Küche hat das Team von Pächterin Monika Schüfer bereits ausgeräumt. An der Schloßstraße, mitten in der Altstadt, stapelt sich die Post am Eingang der ehemaligen Gaststätte "Zum Feldtor". Seit vier Jahren steht nun die Gaststätte "Zum St. Peter" an der Rheinstraße leer. Mehrere Zonser Gastronomieimmobilien stehen zum Verkauf - ganz neu auch die Torschenke am Rheinturm.

In den vergangenen Monaten häuften sich die Nachrichten über Zonser Gastronomen, die ihre Restaurants aufgeben wollen oder besser gesagt müssen. Schüfers Pachtvertrag wurde nicht verlängert. Am 31. Oktober schließt das Lokal "Zum Stern" am Schweinebrunnen, am 31. Dezember die Gaststätte "Zur Post". In beiden Fällen wollen die Eigentümer ihre Immobilien verkaufen, die Verträge der Pächter Herbert Rasselnberg und Paul Schuster werden nicht verlängert.

Doch ganz so schlimm wie sich die Lage in Zons auf den ersten Blick darstellt, scheint sie nicht zu sein. "Ein Verkauf der Immobilien heißt ja nicht, dass dort nie wieder ein Restaurant eröffnet", sagt Stadtmarketingleiter Guido Schenk. So laufen unter den Gastronomen auch Überlegungen, an anderer Stelle in der Altstadt neu zu eröffnen. Ganz konkret sind die Pläne bei Reza Khamaneh, dem Inhaber des Restaurants "Bisons" an der Museumstraße. "Wir renovieren aktuell in der ehemaligen Gaststätte ,Stadt Zons' an der Rheinstraße", erläutert er. Die Küche im jetzigen Restaurant (ehemaliges Haus Ferber) sei zu klein. "Wir müssen jedes Wochenende Gäste wegschicken, weil wir zu wenig Kapazität haben", sagt Khamaneh. Zwischen Mitte und Ende Oktober sollen die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein, dann wird am neuen Standort eröffnet.

Dass in Kürze an gleich mehreren Stellen Restaurants geschlossen werden, liege auch Khamanehs Meinung nach nicht an den Pächtern. "Eigentlich will keiner aufhören, aber die Eigentümer wollen verkaufen", sagt er. Dass das jedoch nicht so leicht ist, zeigt das Beispiel "Zum St. Peter": Seit vier Jahren steht das Restaurant leer. Verkauft werden soll die Immobilie laut Internetanzeige für 598.000 Euro, für das Gebäude der Gaststätte "Zum Stern" werden 320.000 Euro aufgerufen. Ganz neu ist das Online-Inserat zum Verkauf der Torschenke, die für 990.990 Euro angeboten wird. Zum Inserat wollte sich Inhaberin Carla Juch gestern gegenüber der NGZ nicht äußern.

"Unsere Aufgabe als Stadtmarketing ist es, den Standort Zons zu bewerben. Das machen wir. Was die Eigentümer allerdings entscheiden, liegt in deren Ermessen", erklärt Schenk. Über die Leistungsfähigkeit der Zonser Gastronomie mache er sich noch keine Sorgen. Auch Peter Norff, Vorsitzender der St.-Hubertus-Schützengesellschaft ist nicht beunruhigt. "Die Entwicklung ist traurig, aber wir haben noch ausreichend Möglichkeiten für Vereinsveranstaltungen", erklärt er. Schenk ist überzeugt: "Wer in Zons gute Küche bietet, der kann auch auf lange Sicht bestehen."

(NGZ)
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