Dormagen Dusch-Container kommt zu spät zum SSV Delrath

Dormagen · Beim Stadtteilgespräch mit dem Bürgermeister kritisierten Delrather die defekte Warmwasseranlage. Die Stadt überbrückt erst ab morgen.

 Der Jugendleiter des SSV Delrath, Frank Ingermann, wünscht sich mehr Unterstützung durch den Sport-Service der Stadt.

Der Jugendleiter des SSV Delrath, Frank Ingermann, wünscht sich mehr Unterstützung durch den Sport-Service der Stadt.

Foto: Lothar Berns

Junge Fußballer aus der Region treffen sich ab heute zur 33. Jugendsportwoche des SSV Delrath. Doch werden sich die Teilnehmer der 30 Teams nach den Spielen nur mit kaltem Wasser duschen können, denn seit acht Wochen ist die Heizungsanlage defekt, über die auch die Warmwasser-Versorgung des Sportlerheims läuft. "Darunter leidet unser Vereinsleben schon enorm, wenn die Sportler nach Training und Spiel schneller nach Hause gehen", erklärt Frank Ingermann, seit zwei Jahren Jugendleiter des SSV Delrath für 81 Kinder.

Beim mit 150 Gästen sehr gut besuchten Stadtteilgespräch mit dem Bürgermeister im Johanneshaus kritisierten Delrather am Dienstag die fehlenden Duschmöglichkeiten beim SSV. Bürgermeister Erik Lierenfeld sagte zu, sich um Abhilfe zu kümmern: "Wir bemühen uns, kurzfristig eine Alternative zu finden." Gestern Mittag kam die gute Nachricht aus dem Rathaus: "Wir werden Dusch-Container organisieren, die ab Freitag den Sportlern zur Verfügung stehen", sagte Stadt-Sprecher Harald Schlimgen. Die Container waren bereits zum Start der Flüchtlings-Unterkunft Am Wäldchen im Einsatz, als die sanitären Anlagen im lange ungenutzten Bayer-Wohnhaus instandgesetzt werden mussten. "Da wir damals zwei Dusch-Container erstanden haben, konnten wir nun schnell reagieren", erklärte Sportdezernentin Tanja Gaspers, die auf Anschlussarbeiten verwies, bevor die Container beim SSV in Dusch-Betrieb gehen könnten. Wie schon in der Bürgerversammlung angeführt, sei die Stadt bei der Beschaffung einer neuen Heizungsanlage für rund 22.000 Euro an die Ausschreibungspflicht gebunden, erklärte Schlimgen die Verzögerung. "Wir prüfen auch ein Contracting-Modell, sind dazu in Gesprächen mit der evd", hatte Lierenfeld beim Stadtteilgespräch erklärt. Die Kritik an fehlender Information durch die Stadt, die mehrere Besucher äußerten, nahm Lierenfeld auf: "Wir prüfen, woran es gehakt hat, und versuchen, da besser zu werden." Auch Jugendleiter Ingermann kritisiert mangelnde Infos durch den Sport-Service: "Hätten wir frühzeitiger erfahren, dass eine Reparatur nicht möglich ist, sondern eine Sanierung ansteht, hätten wir uns selbst um Dusch-Container kümmern können."

Der Delrather Wilhelm Stodden äußerte beim zweistündigen Stadtteilgespräch auch die Befürchtung, dass die dringend nötige Sanierung des Delrather Sportplatzes nicht zeitnah umgesetzt werde: "Unser Sportplatz wird immer wieder verschoben, dabei wäre das so wichtig für den Sport und die Jugend." Neue Baugebiete für junge Familien hält Stodden außerdem für "existenziell für die weitere Entwicklung Delraths", worauf er viel Applaus erhielt. Lierenfeld wies auf die Prioritätenliste hin, nach der Delrath hinter Zons und Stürzelberg den dritten Platz einnimmt: "Für 2017 und 2018 sind jeweils 300.000 Euro fest für Delrath im Haushalt eingeplant." Er rechne mit einer Eröffnung Mitte 2018. Der SSV-Jugendleiter hätte das gern früher: "Unsere Finanzierung steht, wir warten nur auf das Startsignal der Stadt."

(NGZ)
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