Dormagen Drohender Ärztemangel: Die Stadt soll helfen

Dormagen · Für Karl-Wilhelm Heikaus vom Praxisnetz Dormagen war nach eigener Aussage vor allem eines wichtig: "Ich will hier nicht jammern", sagte der Gynäkologe und Ernährungsmediziner vor den Mitgliedern des Hauptausschusses.

 Dr. Karl-Wilhelm Heikaus warnt vor (Fach)Ärztemangel.

Dr. Karl-Wilhelm Heikaus warnt vor (Fach)Ärztemangel.

Den Anteil, den der Gesetzgeber an der Misere mit dem auch für Dormagen drohenden Ärztemangel habe, versuchten er und seine Kollegen Dr. Dr. Gerhard Steiner von der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Wolfgang Thier, Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Dormagen, sowie Stephan Manitz, ebenfalls vom Praxisnetz, so weit wie möglich auszublenden. Denn: "Wo können wir etwas machen?", wollte SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt von den Sachverständigen vor allem wissen.

Im Kern: nicht viel, war die Essenz der Sitzung. "Planungsrechtlich die Weichen stellen", sagte Heikaus. Heißt, wenn nach allgemeinem Trend auch in Dormagen Ärtzezentren entstehen, sich Medizin also an einem Ort konzentriert, sollen die Kommunalpolitiker schnell und unkompliziert grünes Licht für einen möglichen Bau geben. Denn dass sich die medizinische Versorung bei schrumpfender Einwohnerzahl, Überalterung der Gesellschaft und Nachwuchsmangel bei den Ärzten nur dann aufrechterhalten lässt, wenn medizinische Leistungen gebündelt werden, also auch Fachärzte gemeinsam arbeiten, darin waren sich die Experten einig.

Ebenso darin, dass Dormagen kein spezielles Problem mit Ärztemangel habe, sondern zukünftige Engpässe eher ein Spiegelbild der bundesdeutschen Entwicklung seien. Laut Karl-Wilhelm Heikaus hätten derzeit von fünf Ärzten in Dormagen, die ihre Praxis in nährer Zukunft aufgeben wollen, nur zwei nach langer Suche einen Nachfolger gefunden.

(NGZ)
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