Dormagen Dreiste Taxi-Eltern bekommen "Denkzettel"

Dormagen · Bei der Sitzung des Kinderparlaments stand das Thema "Elterntaxi" im Mittelpunkt. Aber es ging auch um Schulbusse und defekte Spielgeräte.

Damit müssen Eltern bald rechnen, wenn sie ihr Kind mit dem Auto zur Schule chauffieren und dort Eingänge zuparken oder Bürgersteige blockieren, so dass Schüler auf die Straße ausweichen müssen: Sie erhalten einen Denkzettel. Über dessen Text macht sich jetzt Klaus Güdelhöfer, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt, Gedanken. Als Bürgermeister Erik Lierenfeld zu Beginn der ersten Kinderparlamentssitzung in diesem Jahr fragte, wer denn wisse, was ein Elterntaxi sei, da schossen die Finger in die Höhe. Denn dass diese Taxen ein Problem sind, war allen jungen Abgeordneten klar.

Sie verstopfen nicht nur die Zugänge und Zufahrten, sie sorgen auch dafür, dass es für die Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen, mitunter ziemlich gefährlich werden kann, wenn sie denen ausweichen müssen. Eine Lösung des Problems ist schwierig, denn schließlich ist es nicht verboten, sein Kind zur Schule zu fahren. Das ist es aber, im Halteverbot zu parken. Und daher kündigte Lierenfeld an, dass es zu Beginn des neuen Schuljahres wieder verstärkt Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt geben werde. Besser sei jedoch die Einsicht. Und der soll nun einerseits mit dem Denkzettel nachgeholfen werden, andererseits aber auch mit Gesprächen.

"Schlagt doch euren Mitschülern, die immer gebracht werden, vor, gemeinsam mit ihnen zur Schule zu gehen", sagte Johannes Deußen, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, der auch die Kinderparlaments-Sitzung leitet. Eine weitere Idee: Eltern zu bitten, nicht bis an den Schulhof oder Schuleingang zu fahren, sondern bis zu einer Stelle, wo das Auto niemanden behindert, gut ausgestiegen werden kann und die Schüler noch ein wenig gehen müssen. Fazit: Elterntaxis müssen nicht sein, zumindest nicht täglich - ausgenommen für Kinder, die sehr weit weg von der Schule wohnen oder behindert sind. Noch vor den Sommerferien wollen die Mädchen und Jungen es aber jetzt erst einmal mit den Denkzetteln versuchen.

Güdelhöfer sprach dann von den Anmerkungen der Schüler während der vergangenen Sitzung. So werde es am Bettina-von-Arnim Gymnasium keine überdachten Bushaltestellen geben. "Die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft wird darin nicht investieren, weil ihrer Meinung nach an der Haberlandstraße zu viel zerstört und bekritzelt wird", erklärte der Stadtmitarbeiter. Auch werde der Busverkehr von Gohr zur Bertha-von-Suttner Gesamtschule nicht verstärkt. Laut SVGD sei der Bus zwar immer sehr voll, aber nicht so, dass Kinder zurückgelassen würden.

Dass die Wippe an der Tannenbusch-Schule noch immer fehle, liegt am ebenfalls fehlenden Fallschutz. Die Friedensschule besitzt jetzt die gewünschten Scooter-Ständer. Die defekten Rollos am Leibniz-Gymnasium werden erst 2017 im Rahmen der Gesamtsanierung repariert. Das Dach der Nikolausschule ist wieder dicht, alle beanstandeten Bolzplätze überprüft und in Ordnung gebracht. "Wenn ihr jetzt mal einen Maulwurfshügel findet, dann macht ihn einfach selbst platt", so Güdelhöfer.

(NGZ)
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