Dormagen Dormagens "Visionen 2030"

Dormagen · 3000 Ideen von Dormagenern für die Zukunftsstadt werteten die Mitarbeiter des IfaS-Instituts aus. In Workshops wurden die noch ergänzt.

 Workshop mit (v.l.) Sarah Jung, DominikJaskowiak, Marina Esser, Lars Wyschanowski, Lukas Papstdorf, Dana Wagener und Sarah Gerwing.

Workshop mit (v.l.) Sarah Jung, DominikJaskowiak, Marina Esser, Lars Wyschanowski, Lukas Papstdorf, Dana Wagener und Sarah Gerwing.

Foto: Lothar Berns

Dormagen ist ein großes Ganzes geworden. Es gibt kein Kirchturmdenken mehr. Projekte laufen nach genossenschaftlichen Prinzipien, die Dormagen-Bürgeraktie wurde eingeführt. Das ÖPNV-Angebot ist kostenlos. Rund um die Uhr kommt man von einem Stadtteil zum anderen und in die Großzentren. Daher sind eigene Autos gar nicht mehr nötig, stattdessen werden E-Bikes und Elektro-Autos im Sharing-Modell betrieben. Durch eine Freifunk-Initiative gibt es überall freies W-Lan. Dank der Initiative Stadtgarten werden zehn Prozent der benötigten Lebensmittel von Privatleuten erzeugt. Anbauflächen sind auch Hauswände. In der Innenstadt gibt es ein reichhaltiges Angebot, in den Schulen gehört Energie- und Klimabildung zum Programm. Dormagen bietet ein breit gefächertes Arbeitsplatzangebot und ist Gründerstandort.

Zukunftsmusik? Eindeutig. Doch genau darum geht es beim Bundes-Wettbewerb "Zukunftsstadt", für den Dormagen (und 51 andere Kommunen) ausgewählt wurden. Visionen sind gefragt und ihre sollten die Dormagener nennen, querbeet durch alle Altersschichten. In Fragebögen, persönlichen Interviews und Videos konnten sie sich äußern, und das taten sie denn auch mit gut 3000 Vorschlägen. Daraus wiederum erstellten die Mitarbeiter des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Trierer Hochschule unter Professor Peter Heck, ein Dormagen-Bild in der fiktiven Suchmaschine "Futurio".

Das wurde jetzt in zwei Workshops vorgestellt. Zu denen waren einmal Vertreter aus Politik und Gesellschaft und dann Auszubildende verschiedener Dormagener Unternehmer eingeladen. Zielgruppe eines dritten Workshops werden Wirtschaftsvertreter sein. Nach einer Reise durch den Zeittunnel und der Vorstellung der Errungenschaften 2030 konnten die Teilnehmer erst einmal Vorschläge machen, was ihnen auf der "Futurio-Homepage" noch fehlte. Und da kam reichlich: So sind 2030 alle Flüchtlinge längst integriert, verfügt die Stadt über tolle Freizeitmöglichkeiten (Nievenheimer Seenplatte), ist bekannt für noch mehr Spitzensport (neben Handball, Fechten und Ringen). Zu kurz gekommen schien den Workshop-Teilnehmern aus dem Bereich Gesellschaft auch das Vereinsleben sowie die Kultur, beides ist jetzt schon sehr ausgeprägt.

Sport und Freizeit waren denn auch zwei Themenbereiche, die die junge Generation bewegte. Ein "Dormagen 2030" sahen sie mit mehr Großveranstaltungen, Clubs und Bars, ausgebauten Jugendzentren, aber auch - wie die ältere Generation - mit einem rund um die Uhr funktionierenden Nahverkehr, familienfreundlichen Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten und eigenen Kitas. Auch das intensive Zusammenleben ("sich umeinander kümmern") ist für beide Altersgruppen ein wichtiger Aspekt für die Zukunft. Vorschläge für Stadt-Slogans wie "Wir sind Dormagen", verbunden übrigens mit dem Vorschlag in 2030 stadtweit nur noch einen Schützen- und einen Karnevalsverein zu installieren, "Dormagen steht unter Eigen-Strom", "Miteinander statt gegeneinander" oder "Natürlich Dormagen" rundeten die Workshops ab.

(NGZ)
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