Dormagen Dormagens Kulturen feiern gemeinsam

Dormagen · Insgesamt leben in Dormagen Vertreter aus über 100 verschiedenen Ländern. Diese multikulturelle Vielfalt wurde gestern beim Sommerfest des Integrationsrates zelebriert und zusammen wurde ausgelassen gefeiert.

Bei sonnigen 22 Grad schlendern die Besucher von Stand zu Stand und lassen sich von den zahlreichen Eindrücken berauschen. In entspannter Atmosphäre werden neue Kontakte geknüpft, gegessen und getrunken. Der Duft von Waffeln, indischen, russischen und türkische Spezialitäten liegt in der Luft und Musik untermalt die Geräuschekulisse. Das traditionelle Sommerfest des Integrationsrates fand am gestrigen Sonntag bereits zum neunten Mal statt.

Ziel des Festes ist, dass die verschiedenen Kulturen, die in Dormagen zu Hause sind, an einem Ort zusammenkommen und sich besser kennen lernen. So sollen Ängste und Vorurteile gegenüber anderen Religionen und Menschen abgebaut werden. "Dabei versuchen wir die Besucher auf verschiedensten Ebenen zu erreichen. Wir haben ein tolles kulturelles Bühnenprogramm mit Tänzen und Gesang, vielfältige kulinarische Gerichte und natürlich auch ein Sportprogramm zusammengestellt. Somit ist für jeden etwas dabei", erklärt Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates.

Denn es ist ganz klar, was die Nationen verbindet: Alle lieben gutes Essen. Deshalb gab es eine endlose Auswahl an Köstlichkeiten der verschiedenen Länder: Russische Gebäcke und Pierogi, türkische Pizza, Humus, indischer Basmatireis, Frühlingsrollen und Bananenbällchen. Die Vertreter der beteiligten Vereine haben alles selbst zubereitet. Die Einnahmen dienen wohltätigen Zwecken. Auch die Schützen, Vertreter der Politik, Handballer des TSV Bayer Dormagen, das Familienzentrum Rappelkiste, die Verbraucherzentrale, Caritas, Kirche und viele mehr kamen zusammen, um die Idee der Integration zu unterstützen.

So ausgelassen die Stimmung auch war, ab 13 Uhr wurde es ernst. In der Eröffnungsrede wurden die Gäste von Bürgermeister Erik Lierenfeld und Mehmet Güneysu begrüßt. Lierenfeld freute sich dieses Jahr wieder dabei sein zu dürfen und unterstrich die Wichtigkeit des Festes: "Integration beginnt mit Begegnung."

Die Schirmherrschaft hatte in diesem Jahr Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, übernommen. Der äußerte klar, dass neue Kulturen unsere Stadt bereichern und es möglich sein muss, dass alle Religionen friedlich zusammenleben können. "Ich sehe mit Sorge eine Zunahme des Antisemitismus und möchte noch einmal betonen, dass wir jede Form der Menschfeindlichkeit ablehnen. Wichtig ist das Versöhnen und nicht das Spalten." Schneider lobte auch den Chempark, der sich besonders für die berufliche Zukunft von Jugendlichen mit Migrationshintergrund einsetze. Ein weiteres zentrales Thema des Festes war die Situation der Migranten und Flüchtlinge. "Es ist wichtig, dass diese Menschen nicht isoliert werden und Vorurteile abgebaut werden", betont Mehmet Güneysu.

Samantha Voskshi (24) lebt seit sieben Wochen in Deutschland und war ebenfalls zum Fest gekommen. "Mir gefällt es hier gut und alle sind sehr freundlich. Mein Bruder ist schon auf dem Fußballplatz und spielt dort mit seinen Freunden." Vertreter des Integrationsrates und des Stadtrates stellten außerdem bei einem Fußballspiel ihr Können unter Beweis.

(NGZ)
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