Dormagen Dormagener loben Arbeitgeber Chempark

Dormagen · Betreiber Currenta hat gestern im NRW-Wirtschaftsministerium die Ergebnisse einer Akzeptanzstudie zu den Chemparks vorgestellt. Bei Investitionsprojekten wollen die Dormagener früher und besser Bescheid wissen.

 Im Nachbarschaftsbüro Unter den Hecken pflegt Currenta die Kommunikation mit den Dormagenern. Potenzielle neue Mitarbeiter erhalten von Jobst Wierich (l.), Leiter Politik- und Bürgerdialog, mitunter auch Bewerbungstipps.

Im Nachbarschaftsbüro Unter den Hecken pflegt Currenta die Kommunikation mit den Dormagenern. Potenzielle neue Mitarbeiter erhalten von Jobst Wierich (l.), Leiter Politik- und Bürgerdialog, mitunter auch Bewerbungstipps.

Foto: Currenta

Gerald Duin ist sich ganz sicher: "Die Wirtschaft ist das Fundament unseres Wohlstands. Aber eine Voraussetzung für Unternehmenserfolg ist die weitgehende Akzeptanz der industriellen Betriebe und der Produktion vor Ort", urteilte der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister. Gestern in Düsseldorf war er Gastgeber für den Chempark-Betreiber Currenta, der erstmals einen umfangreichen Akzeptanzbericht für seine Standorte Dormagen, Leverkusen und Krefeld hat erarbeiten lassen und diesen der Öffentlichkeit vorstellte. Fazit: Die Chemparks werden überwiegend positiv gesehen, doch es gibt durchaus noch Luft nach oben. So soll zum Beispiel die Kommunikation bei bevorstehenden Investitionen intensiviert werden und nach Möglichkeit früher erfolgen. Auch das Thema Sicherheit bedarf offenbar noch stärkerer Bearbeitung.

Laut Duin hat Currenta die Zeichen der Zeit erkannt; er sprach dem Unternehmen eine "Vorreiterrolle" in NRW zu - und einen "selbstkritischen Umgang mit den Ergebnissen". Diese Ergebnisse hat das von Currenta beauftragte Meinungsforschungsinstitut Forsa 2015 zusammengetragen. Rund 900 Bürger an den drei Standorten wurden telefonisch befragt, hinzu kamen 281 Multiplikatoren aus Politik und Gesellschaft an den Standorten und auf Landesebene (sogenannte Stakeholder), die online antworteten. Im Gesamtbild punkten die Chemparks besonders als Arbeitgeber und Ausbilder. Jeweils über 80 Prozent der Bürger und Stakeholder bescheinigen ihnen ein vielfältiges Ausbildungsangebot sowie die Rolle als Garant für Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region. 74 Prozent der Bürger und 78 Prozent der Stakeholder sind der Meinung, dass der Chempark verantwortungsvoll mit der Umwelt umgeht. 79 Prozent der Stakeholder und 66 Prozent der Bürger halten die Information zu Sicherheitsmaßnahmen für ausreichend, eine Mehrheit bewertet die Information der Öffentlichkeit positiv oder überwiegend positiv. Allerdings sehen die Bürger gerade diesen Punkt deutlich kritischer als die Stakeholder. Sehr positiv fiel die Rückmeldung für die Kommunikation in Gänze und die Aktivitäten auf Landesebene aus.

Speziell in Dormagen wird das Arbeitsplatz- und Ausbildungsangebot im örtlichen Chempark gelobt, ebenso dessen soziales Engagement und die Kommunikation mit den Nachbarn über das 2013 eröffnete Nachbarschaftsbüro "Chempunkt" (Unter den Hecken, Leiter ist Jobst Wierich), das auch als Informationsgeber geschätzt wird. In Investitionsvorhaben würden die Dormagener gerne stärker einbezogen; zudem wird in diesem Bereich mehr Transparenz gewünscht.

Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken sieht die Umfrage als Bestätigung der grundsätzlichen Strategie seines Unternehmens, die auf Kommunikation über unterschiedliche Kanäle und intensiven Dialog setzt. "Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen", kündigte Hilken an. Bei den Planungen für das laufende Jahr sei dies bereits berücksichtigt worden, fügte der Geschäftsführer an.

(NGZ)
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