Dormagen Dormagen ist die zweite "Fairtrade-Town" im Kreis

Dormagen · Mit der Überreichung der Fairtrade-Urkunde am Samstag hat die Stadt Dormagen es offiziell geschafft: Sie ist neben Neuss die zweite Fairtrade-Stadt im Rhein-Kreis. Mit den Partnern übernahm Bürgermeister Erik Lierenfeld im Römerhaus St. Michael das Gütesiegel vom Transfair-Ehrenbotschafter Manfred Holz.

Die Stadt Dormagen hat alle Anforderungen erfüllt, die an einer Fairtrade-Stadt gestellt werden. "Uns ist nicht egal, wie andere Menschen behandelt werden", sagt Lierenfeld. Derzeit bieten 13 Einzelhändler und sieben Gastronomen in Dormagen faire Produkte an. Ein wichtiger Partner ist der 2004 eröffnete "Weltladen", der über 200 fair gehandelte Lebensmittel anbietet. Im Laufe der Zeit sind weitere hinzukommen. So auch engagierte Schüler des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden, welche die "Fair-Trade-Company" gründeten und sogar ihre eigene, fair gehandelte, Kaffeemarke herausbrachten. "Auch im Rathaus schenke ich nur fairen Kaffee aus", so der Bürgermeister.

Im Namen von Transfair gratulierte Holz der Stadt zur Auszeichnung. Es sei ein wichtiges Zeichen gesetzt, da jeder selbst Einfluss auf sein Kaufverhalten habe. Über eine Milliarde Menschen leide an Armut, da können fairgehandelte Produkte einen Beitrag zu Gerechtigkeit leisten. "Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen müssen", so Holz. Fairtrade versucht, das Elend der Arbeiter zu vermeiden, bevor es überhaupt entstehen kann. "Wenn auf der Welt so viel geteilt würde wie auf Facebook, gäbe es keine Armut", scherzt Holz.

Die Kirchengemeinden waren die ersten, die in den früheren "Dritte-Welt-Läden" faire Waren anboten. "Daher freuen wir uns sehr, dass die Auszeichnung heute im Römerhaus St. Michael überreicht wird", erzählt Lierenfeld. Für Pfarrer Peter Stelten war der Tag "ein Feiertag für Dormagen". Denn "nicht nur die Kirche ist für die frohe Botschaft zuständig, sondern jeder Einzelne", so Stelten.

Bei einem Info-Markt konnten sich die Besucher an diversen Ständen mit Fairtrade-Produkten auseinandersetzen. Bei einer "Fairköstigung" konnten sie sich selbst überzeugen und die Fairtrade-Produkte probieren.

(caro)
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