Dormagen Dormagen diskutiert Klinik-Zukunft

Dormagen · Streit im Stadtrat: Keine Beratung über das Kreiskrankenhaus, nur Mitteilung.

 Die Weichen für die Zukunft des Kreiskrankenhauses in Dormagen werden heute im Kreistag gestellt. Die Dormagener Politik diskutiert ebenfalls.

Die Weichen für die Zukunft des Kreiskrankenhauses in Dormagen werden heute im Kreistag gestellt. Die Dormagener Politik diskutiert ebenfalls.

Foto: LBer

Dass die Gesundheitsversorgung in Dormagen erhalten bleiben soll, ist unstrittig. Dazu gab es im Stadtrat auch keine gegenteiligen Äußerungen. Wohl aber darüber, ob noch vor der heute anstehenden Entscheidung des Kreistags über die Zukunft des Kreiskrankenhauses Dormagen öffentlich beraten werden soll. Ein entsprechender Antrag der Fraktion "Piraten/Die Linke" fand nach kurzer, heftiger Diskussion trotz Zustimmung durch SPD, Grüne und Bürgermeister keine Mehrheit.

Der Kreistag wird heute die Gründung einer GmbH für die Rhein-Kreis-Kliniken in Dormagen und Grevenbroich vorbereiten. Mit der 100-prozentigen Kreis-Tochtergesellschaft sollen die Krankenhäuser - bisher ein Eigenbetrieb - stabil aus den roten Zahlen geholt werden.

Den Dormagener Stadtrat unterrichtete Bürgermeister Erik Lierenfeld unter "Mitteilungen" über das Absage-Schreiben des Landrats Hans-Jürgen Petrauschke, vor dem Kreistagsbeschluss im Stadtrat über die Kliniken zu reden. Er zitierte Petrauschke: "Dabei sollen die Häuser in kommunaler Trägerschaft verbleiben und die Zusammenarbeit mit anderen Häusern verstärkt werden." Diese "Standort-Zusage des Landrats" lobte Lierenfeld. Zudem versprach der Landrat schriftlich: "Durch eine Umwandlung werden die Bedingungen für die Mitarbeiter nicht negativ betroffen."

Die FDP Dormagen sieht in einer strukturellen Neuaufstellung der Kreiskrankenhäuser den "richtigen Weg": "Wenn wir in Dormagen und Grevenbroich auch in Zukunft ein Krankenhaus haben möchten, dann muss dieses gut aufgestellt sein", so Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer. Dahingegen hat die SPD noch Informationsbedarf. "Bisher konnte der Landrat nicht schlüssig begründen, ob die Verluste der Kreiskrankenhäuser wirklich durch die Organisationsstruktur als Eigenbetrieb bedingt sind oder ob dafür andere Faktoren ursächlich sind", schreibt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt: "Wieso kann nur durch eine Umwandlung in eine GmbH die Konkurrenzfähigkeit wiederhergestellt werden?"

(NGZ)
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