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Dormagen Die mit den Flammen tanzen

Dormagen · Die Delrather Katja und Marcel Thören begeistern mit ihrer Feuershow als "Twisting Flames".

Dormagen: Die mit den Flammen tanzen
Foto: ati

Aus den Boxen dröhnen sphärische Klänge. Zwei Metalltonnen brennen. Eine Frau in knapper Ledercorsage und schwarzer Fliegermütze bewegt zwei Fackeln im Rhythmus der Musik. Ein Mann mit schwarzer Lederweste auf bloßem Oberkörper schwenkt an langen Ketten hängende Feuerkugeln um seinen Körper.

"Twisting Flames" heißt das Duo. Dahinter verbirgt sich ein Ehepaar aus Delrath: Katja und Marcel Thören - im wirklichen Leben Altenpflegerin und Disponent.

In ihrer Freizeit tanzen die beiden gern mit dem Feuer, treten mit ihrer Feuershow auf Privat- und Firmen-Partys auf. Begonnen hat alles vor rund vier Jahren."Während eines Thailandurlaubs sahen wir abends an einem Strand einige Feuerkünstler. Scheinbar mühelos jonglierten sie mit den Flammen. Wir waren fasziniert", erzählt Marcel Thören.

Er habe die Künstler angesprochen, wollte die Tricks von ihnen lernen. "Sie waren sehr freundlich, luden uns ein, mit ihnen zu üben", erinnert er sich. Poi nennt sich die Kunst, bei der ein an einer Schnur befestigter Ball geschwungen wird. Beim Feuer-Poi wird mit brennenden Kugeln jongliert.

Zurück in Deutschland ließen Marcel und Katja Thören die Flammen nicht mehr los. "Wir trainierten die in Thailand gelernten Jonglage-Tricks in unserem Wohnzimmer - natürlich ohne Feuer", erzählt Marcel Thören schmunzelnd. Mit Videos aus dem Internet studierten sie weitere Kunststücke ein. Sie reisten zu Jonglage-Treffen und Workshops und verfeinerten ihr Können immer weiter. "Wir trainieren vier Tage pro Woche. Bei gutem Wetter sind wir oft am Straberger See oder bei Freunden im Garten. Denn das Jonglieren mit dem Feuer müssen wir natürlich unter freiem Himmel üben", erklärt Marcel Thören.

Bei der Hochzeit von Freunden traten sie dann zum ersten Mal öffentlich auf. Das Publikum war begeistert. "Der DJ fragte uns, ob man uns buchen könnte. Wir waren ganz überrascht, dachten aber: warum nicht?", erinnern sie sich.

Inzwischen haben Katja und Marcel Thören eine eigene Show mit Musik entwickelt. Ihr Repertoire haben sie um Feuerschlucken und Fackel-Effekte erweitert. Mit Riesen-Boxen, Metall-Tonnen und Jonglage-Equipment im Van reisen sie zu rund zwölf Auftritten pro Jahr. "Es ist ja immer noch unser Hobby", erklärt der Delrather.

Kein ganz ungefährliches. Davon zeugen die Narben an Marcel Thörens Hals. "Bei der Produktion eines Musikvideos hat mein T-Shirt Feuer gefangen. Es war meine eigene Schuld. Ich hatte einfach die falsche Kleidung an", erinnert er sich. Dünne Stoffe oder synthetische Materialien seien für das Spiel mit dem Feuer ungeeignet. "Ein Windstoß kann das Material in Flammen setzen", weiß Marcel Thören.

Der Wind sei ohnehin der Feind ihrer Show. Vor allem beim Feuerschlucken sei er eine Gefahr. "Eine Böe kann die Flamme gegen einen wenden. Dann ist unter Umständen das komplette Gesicht verbrannt", sagt er.

Ein Leben ohne Spiel mit dem Feuer können sich Katja und Marcel Thören trotz des Risikos inzwischen nicht mehr vorstellen. "Es ist wie eine Sucht", sind sich die beiden einig.

DAGMAR FISCHBACH

(NGZ)
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