Dormagen Die ersten Standorte für neue Asylunterkünfte

Dormagen · Als erste der neun möglichen Standorte für Flüchtlingsunterkünfte schlägt die Stadt Flächen in Delhoven, Nievenheim und Rheinfeld vor.

 In der Verlängerung der Conrad-Schlaun-Straße soll im Nievenheimer Süden ein "Willkommens-Center" für bis zu 150 Flüchtlinge entstehen.

In der Verlängerung der Conrad-Schlaun-Straße soll im Nievenheimer Süden ein "Willkommens-Center" für bis zu 150 Flüchtlinge entstehen.

Foto: Berns, Lothar (lber)

836 Flüchtlinge leben in Dormagen, weitere 15 sind für heute angekündigt. Tendenz steigend. "Zurzeit liegt die wöchentliche Zuweisung bei 25 bis 40 Flüchtlingen", erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern in der Ratssitzung, dass der Druck, genügend Wohnraum für Flüchtlinge vorzuhalten, immer größer werde. Daher hat die Verwaltung die ersten drei der möglichen neun Standorte, an denen in dezentralen Unterkünften 80 bis 150 Flüchtlinge unterkommen sollen, benannt: Delhoven, Nievenheim und Rheinfeld.

"Es ist noch nichts entschieden", betonte Lierenfeld, der von etwa 1300 zusätzlich benötigten Unterbringungsplätzen bis Ende 2016 im ganzen Stadtgebiet ausgeht. Er wies auf eine große Bürgerversammlung zum Thema Flüchtlinge am Dienstag, 8. Dezember, um 18.30 Uhr, an einem noch nicht feststehenden Ort hin. Nach dieser generellen Information über die möglichen Standorte, die Bauweise der Häuser und die Nutzung soll es laut Lierenfeld weitere Bürgerversammlungen in den Stadtteilen geben: "Lange, bevor der erste Spatenstich erfolgt, wird mit den Bürgern gesprochen." Im Hauptausschuss am 27. November könnte bereits die Finanzierung für die Ausschreibung bewilligt werden, so dass nach weiteren Beschlüssen im Frühjahr die ersten Häuser stehen könnten.

 Zwischen Delhovener Sportplatz und Klosterstraße liegt eine der drei Flächen für Asylunterkünfte, die 2016 zunächst verwirklicht werden könnten.

Zwischen Delhovener Sportplatz und Klosterstraße liegt eine der drei Flächen für Asylunterkünfte, die 2016 zunächst verwirklicht werden könnten.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Zeit drängt, weil die Stadt für nächstes Jahr mit etwa 600 bis 2000 zusätzlichen Asylbewerbern rechnet, die zum Großteil wie bisher in dezentralen Unterkünften wohnen sollen. In einem ersten Schritt hatte die Verwaltung neun Standorte identifiziert, die im städtischen Besitz sind und verhältnismäßig leicht zu erschließen wären. Die drei gestern genannten Standorte: eine 11.400 Quadratmeter große Fläche für 100 Flüchtlinge zwischen dem Sportplatz Delhoven und der Klosterstraße, ein 40.000-Quadratmeter-Feld "Auf'm Pohlacker" neben dem Festplatz an den Maieichen für 100 Flüchtlinge und ein "Willkommens-Center" für 100 bis 150 Flüchtlinge auf 54.000 Quadratmetern in der Verlängerung der Conrad-Schlaun-Straße. Dort sollen zugewiesene Asylbewerber aufgenommen werden, bevor sie auf andere Unterkünfte verteilt werden.

Auf Anregung von CDU-Fraktionschef André Heryschek beauftragte der Rat die Verwaltung einstimmig, bis zum 27. November die "Eckpunkte eines Betriebskonzeptes für eine zentrale Landes-Einrichtung am Wahler Berg" vorzulegen. Kommt diese Einrichtung nicht, müssten andere Standorte in räumlicher Nähe für 500 Flüchtlingen gesucht werden.

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(NGZ)
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