Dormagen Diamanthochzeiter trafen sich einst beim Wasserholen

Dormagen · Das Ehepaar Henrich ist seit 60 Jahren verheiratet.

Auf 60 gemeinsame Jahre können Horst und Eva-Marie Henrich zurückblicken. Horst Henrich (84) stammt aus Frankfurt am Main, während Eva-Marie Henrich (78) gebürtige Berlinerin ist und mit ihren Eltern aus dem damals zur DDR gehörenden Ostteil der Stadt geflohen war. Einander kennengelernt haben die beiden aber in Dormagen, wo sie quasi Tür an Tür wohnten - sie in einer Baracke für Flüchtlinge und er in einer Unterkunft für Arbeiter, die bei Sub-Unternehmern des damaligen Bayer-Werks tätig waren. Erstmals begegnet sind sich die beiden Diamanthochzeiter, als Eva-Marie Henrich Wasser holen musste. "Die junge hübsche Frau ist mir sofort aufgefallen", erinnert sich Horst Henrich noch genau.

Standesamtlich geheiratet haben die beiden in Rheydt, die evangelische Trauung folgte in Viersen. Gewohnt haben die beiden Jubilare jedoch stets in Dormagen: Horst Henrich war dort fast 40 Jahre lang als Elektriker bei Bayer tätig. Für Frauen war der Zugang zum Arbeitsmarkt damals noch limitiert: "In ganz Dormagen gab es nur eine Lehrstelle, und so wurde ich Frisörin", erzählt Eva-Marie Henrich. Später war sie 15 Jahre lang in der Römertherme tätig, dann als Koordinatorin für die Reinigungskräfte der bei Bayer tätigen Fremdfirmen.

Aus der Ehe gingen die Töchter Monika und Sabine hervor, deren Ehemänner und die beiden Enkel Daniel und Julian komplettierten später die Familie. Das große Hobby der Eheleute Henrich war das Tanzen. Später wirkte Eva-Marie Henrich tatkräftig am Aufbau der Hospiz-Bewegung mit und war maßgeblich an dem Projekt "Hospiz macht Schule" in den Grundschulen beteiligt. Insbesondere den Ruhestand haben die Henrichs für ausgiebige Reisen genutzt.

(S.M.)
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