Dormagen Der treueste Mitarbeiter im Rathaus

Dormagen · 50 Jahre bei der Stadtverwaltung: Dieses Dienstjubiläum können nicht viele feiern. Klaus Bunes hat es geschafft. In dem halben Jahrhundert hat er eine Menge erlebt. Wer sich mit ihm unterhält, kann durch die jüngere Stadtgeschichte reisen.

 Klaus Bunes war schon immer ein sportlicher Typ. Früher fuhr er Kanu-Slalom im Wildwasser. Bis heute kommt der Stürzelberger jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit ins Dormagener Rathaus.

Klaus Bunes war schon immer ein sportlicher Typ. Früher fuhr er Kanu-Slalom im Wildwasser. Bis heute kommt der Stürzelberger jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit ins Dormagener Rathaus.

Foto: ssc

Wer sich ein bisschen für die Dormagener Stadtgeschichte im zurückliegenden halben Jahrhundert interessiert, könnte Klaus Bunes wahrscheinlich stundenlang zuhören. Der sympathische 64-Jährige, der gerade ein seltenes Dienstjubiläum feiern konnte, weil er seit 50 Jahren bei der Stadtverwaltung beschäftigt ist, hat in dieser Zeit viele Vorgesetzte und Kollegen kommen und gehen gesehen und kann Erinnerungen und Anekdoten offenbar mühelos aus dem Ärmel schütteln.

Zum Beispiel die aus seinem ersten Ausbildungsjahr 1967, bei der Verwaltung im damals noch eigenständigen Zons. Das Rathaus befand sich seinerzeit im ehemaligen Kloster, etwa an jener Stelle, wo jetzt das neue Kreisarchiv entstanden ist. Seine erste Aufgabe bestand morgens darin, den Kamin im Büro von Stadtdirektor Artur Elicker anzufeuern. Die Decke in der Amtsstube hing derart durch, dass sie mit einem dicken Balken abgestützt werden musste. "Das war noch eine völlig andere Zeit. Als Lehrling musste man auch Brötchen holen oder die Post durchs Haus tragen", erinnert sich der Jubilar. Er ist der letzte noch aktive Mitarbeiter im Dormagener Rathaus, der noch bei der Stadt Zons beschäftigt war. Und: Auch seine Frau hat er bei der Verwaltung kennengelernt.

Sein beruflicher Weg führte ihn über Einwohnermeldeamt und Sozialamt (war früher da an der Kölner Straße untergebracht, wo sich heute das Café Lemke befindet) in die Sportverwaltung, danach ins Ordnungsamt. Aktuell arbeitet er im Bereich "Soziales Wohnen"; von dort geht er 2018 in den Ruhestand.

Klaus Bunes ist ein sportlicher Typ. Als Kanute fuhr er Wildwasser-Slalom; er absolvierte Langstreckenläufe, und bis heute kommt der Stürzelberger jeden Tag mit dem Fahrrad an seinen Arbeitsplatz. Vielleicht hat diese Affinität zu Wettkämpfen, Bewegung und Ausdauer auch damit zu tun, dass er sich besonders gerne an ein Dormagener Großereignis erinnert, das er gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Wiljo Katers 1992 in der Sportverwaltung auf die Beine gestellt hatte: die Teilnahme am "Challenge Day", ein Städtewettbewerb, bei dem sich Dormagen gegen Paderborn, Potsdam und Pallarat in Australien durchsetzte. Eine erkleckliche Anzahl Punkte zum Triumph hatte Bunes selber beigesteuert - mit einem "Hypermarathon" durch alle Stadtteile. 48 Kilometer legte er dabei zurück. Bei der Siegesfeier spielten die "Höhner", "und den Rathausplatz habe ich nie wieder so voll gesehen wie an diesem Tag", erzählt der Stürzelberger. Gute Erinnerungen hat er auch an die Volkswandertage in den 1970er und 80er Jahren, die er längere Zeit organisierte. "Bis zu 5000 Teilnehmer machten da mit."

In der Zeit nach seiner Rathaus-Karriere, die im nächsten Sommer anbricht, will sich der Vater zweier Söhne verstärkt ums Eigenheim kümmern. Und natürlich weiter Sport machen. "Einkäufe erledige ich dann auch mit dem Rad", kündigt er an. Bestimmt bleibt zudem Zeit für eine weitere große Leidenschaft: Bunes ist Fan des 1. FC Köln.

(ssc)
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