Dormagen Der neue erste Mann im Pfarrbüro

Dormagen · Seit 1. Januar ist Frank Wyrich Verwaltungsleiter der Pfarre St. Michael - und damit für "alles Verwaltungstechnische" zuständig.

Ganz neu ist er nicht in der Gemeinde St. Michael Dormagen-Süd, aber seit einem Monat trägt Frank Wyrich die Verantwortung als Verwaltungsleiter der Pfarre. Der 46 Jahre alte Neusser war bereits seit April 2017 in einer Vorbereitungszeit als Verwaltungsleiter in Dormagen tätig, davor hatte er vier Jahre Zeit, als Referent in Teilzeit die Arbeit kennenzulernen. "Das ist von Vorteil, wenn man die handelnden Personen und örtlichen Gegebenheiten kennt", sagt Frank Wyrich. Jetzt habe sich "nur" Bezeichnung, Arbeitgeber, Arbeitszeit, Verantwortung und Gehalt geändert, wie er lachend erklärt.

"Das soll auch so sein, schließlich verantwortet ein Verwaltungsleiter unter anderem das Personal", erläutert Pfarrer Peter Stelten. Und das sind mit rund 120 Mitarbeitern - von der Teilzeitkraft als Gartengehilfe bis zu Erzieherinnen in den vier Kindertagesstätten der Pfarre - sehr viele. Er übernimmt auch die Trägervertretung gegenüber der Stadt und dem Landschaftsverband Rheinland. Dazu kommt "alles Verwaltungstechnische", wozu auch Vorgänge rund um Immobilien und Grundstücke der Pfarre gehören, die er weiterleitet. "Herr Wyrich entlastet mich sehr, so dass mehr Zeit für die Seelsorge bleibt", betont Stelten, der beim Neujahrsempfang der Pfarre den neu ernannten Verwaltungsleiter vorstellte: "Er wird den Kirchenvorstand und mich in der Verwaltung unterstützen, er ist eine Art Generalvikar des Pfarrers oder eine Art Geschäftsführer oder eine Art Erster Beigeordneter", sagte Stelten Anfang Januar. "Von allen Berufsbildern dieser drei ist etwas beim Verwaltungsleiter, einem neu geschaffenen Beruf im Erzbistum Köln, mit dabei", erläuterte Stelten jetzt. Wyrich ist Mitarbeiter des Erzbistums Köln, das mit knapp 85 Verwaltungsleitern erst die Hälfte seiner Pfarren auf dieses Modell umgestellt hat, das die Rendantur alter Prägung ablösen soll.

"Natürlich bleibt der Pfarrer weiter für alles Seelsorgerische zuständig und als Vorsitzender des Kirchenvorstands im Endeffekt natürlich auch für die Verwaltung", betont Wyrich. Da dieses Zusammenspiel vom Pfarrer und seinem "Dezernenten", der eigene Kompetenzen hat, funktionieren muss, sollte die Chemie zwischen beiden stimmen: "Im Zweifel dürfte der Pfarrer einen vorgeschlagenen Verwaltungsleiter auch ablehnen", erläutert Stelten. In St. Michael klappt die vertrauensvolle Zusammenarbeit gut, wie beide erklären: "Wir sprechen uns täglich ab, so dass wir uns auf dem neuesten Stand halten, daher dauern die Gespräche nicht so lang, als würden wir nur einmal in der Woche konferieren", so Wyrich.

Der 46 Jahre alte gelernte Bankkaufmann, der bei der Sparkasse Neuss und seit 2011 bei der Rendantur gearbeitet hat, ist verheiratet und hat drei Kinder. Der gebürtige Hoistener wohnt auch dort, ist in der Bruderschaft aktiv - und als Musiker beim Musikverein Holzheim auf den Schützenfesten der Region unterwegs. Als Vorstandsmitglied des Musikvereins ist Wyrich ehrenamtlich tätig. "Es macht mir Spaß, mich für andere einzusetzen", erklärte er.

(NGZ)
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