Dormagen Der Geopark in lichter Regen-Nacht

Dormagen · Nur wenige Besucher fanden am Freitagabend den Weg in den Tannenbusch, um die sehenswerte Illumination zu genießen. Auch Autorenlesung und Konzert im Geopark hätten mehr Zuschauer verdient gehabt.

Es raschelte und prasselte, leichter Wind pfiff durch die Bäume, farbige Lichter erhellten den dunkler werdenden Tag - perfekte Zutaten für einen geheimnisvollen Abend im Geopark des Tannenbuschs. Aber da das Prasseln vom Regen real und nicht als Geräuschkulisse abstellbar war, erreichte die Anzahl der Zuschauer beim "Geopark in lichter Nacht" nicht die 50er-Marke.

Das war schade, wie auch die Leiterin des Tannenbuschs, Ellen Peterburs, erklärte: "Die Autoren und die Band hätten mehr Publikum verdient gehabt - aber bei diesem Wetter kann man nichts machen", sagte sie und wies auf heranrückende dunkle Wolken. Diejenigen, die sich nicht durch Regen und kühle Temperaturen abschrecken ließen, bekamen einiges geboten.

Eine Autorengruppe - Gisela Schäfer, Regina Hofmann, Susanne Plitzko-Sié und Peter Scholz - las aus Märchen und Kurzgeschichten. So bevölkerten literarische Geister den Geopark, dazu lernte ein kleiner Delfin von einem Seelöwen, weniger mit protzigem Bau anzugeben, sondern mehr für Familie und Freunde dazusein, und aus einem schreienden Jungen "Fürchte-Gott" wurde nach Begegnungen mit der Fast-Hexe Angela und Tieren der zufriedene "Gott-Fried". Nach der skurrilen Geschichte von Kommissar "Alfons Find-Heraus" und einem Stolperstein-Gedicht, legten die Musiker von "Coyotes Last Order" los: Mit schönen Coversongs wie "I see fire" (Ed Sheeran), "Hollywood Hills" (Sunrise Avenue) und "Zombies" (The Cranberries) sorgten sie für eine tolle Atmosphäre.

Dormagen: Der Geopark in lichter Regen-Nacht
Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Es gab sogar filmreifen Besuch im Geopark: Ein kleiner Junge im kuscheligen Bärenkostüm wirkte in der grünen Umgebung wie eine freundliche Version der "Ewoks" aus George Lucas' Kino-Klassiker "Star Wars - Krieg der Sterne". Zu der Gruppe fröhlich herumtollender Kinder gehörte auch eine Prinzessin... Sie erkundeten die bunten Waldwege und störten sich ebenso wenig wie die ausharrenden Zuschauer am nicht optimalen Wetter.

Das unterstrich auch Bürgermeister Erik Lierenfeld, der Schirmherr dieser zwölften Tannenbusch-Woche, der ebenfalls dem Wetter trotzte. "Es ist toll, dass sich trotz des Regens so viele daran beteiligen, den Besuchern die Natur und den Geopark näherzubringen", sagte er in Richtung Auftretender.

Eine Absage der von der Energieversorgung Dormagen unterstützten Illumination stand nicht zur Debatte: "Wir haben die Scheinwerfer und Leitungen gegen Regen geschützt, weil wir nach dem Dauerregen vor zwei Jahren und dem Sturm Ela im Vorjahr nicht noch einen Ausfall der Illumination haben wollten", sagte Ellen Peterburs, die ein gutes Fazit der zwölften Tannenbusch-Woche zog: "Es waren viele begeisterte Kinder und Erwachsene im Tannenbusch, das ist schön." Trotzdem denkt sie bereits an Verbesserungen für 2016: "Wir wollen noch mehr Teilnehmer aktivieren."

Gemeinsam werden Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Dormagen an der 13. Auflage der Tannenbusch-Woche 2016 arbeiten - vielleicht bringt diese Zahl dann (Wetter-)Glück...

(NGZ)
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