Dormagen Den Klang Chinas selbst entdecken

Dormagen · Die spannende Mitmach-Ausstellung "Secret Sounds - Der Klang Chinas" läuft bis Samstag im Bürgerhaus Horrem. In 64-Infoboxen können fernöstliche Töne ausgelöst werden. Das "Festival Alte Musik" erhält so eine hörenswerte "Vor-Schau".

 Werben für das Festival (v.l.): Elke Stirken, Benedikt Holtbernd, Jürgen Mrohs, Nicole Oberlinger, Hermann Max, Michael Rathmann, Marcel Mangen.

Werben für das Festival (v.l.): Elke Stirken, Benedikt Holtbernd, Jürgen Mrohs, Nicole Oberlinger, Hermann Max, Michael Rathmann, Marcel Mangen.

Foto: cw-

Bevor am Freitag um 20 Uhr das "Festival Alte Musik Knechtsteden" unter dem Titel "Macht Musik. China - Europa - Luther" in der Basilika eröffnet wird, gibt es bereits die Gelegenheit, sich in die ostasiatische Klangwelt hineinzuversetzen. Bis Samstag sind "Secret Sounds - Der Klang Chinas" im Bürgerhaus Horrem zu sehen, hören und entdecken. Die spannende Mitmach-Ausstellung bietet viele Möglichkeiten, die 64 Info-Ton-Boxen zu aktivieren, um von der Peking-Oper über einen Gongschlag bis zur Pop-Musik viel Neues zu erfahren. "Musik verbindet und berührt, das gilt für Europa ebenso wie für China", betont Hermann Max, Künstlerischer Leiter des Festivals.

Dass die chinesische Musiktradition als eine der reichsten und ältesten der Welt gilt, kann der Besucher gut nachempfinden, wenn er die acht Klanggruppen-Gänge (von Fell über Bambus bis Kürbis) mit jeweils vier Doppelreihen ausprobiert: Er muss in die Kästen mit durchsichtigem Material von unten hineinschlüpfen, um mehr über Instrumente, Musiker/Legenden, Musikgenres und Musik im Alltag zu hören und lesen. Ein Bewegungsmelder lässt genau dann die Tonprobe abspielen, wenn der Besucher den Kasten "geentert" hat. Einen Tipp hat der Kurator der Ausstellung, Karsten Gundermann, noch: "Nicht zu still stehen, sonst denkt der Sensor, man ist schon weitergegangen - und der Ton verebbt." Und das wäre schade, denn gerade die Vielfalt begeistert. "Ich freue mich sehr, dass wir hier in Dormagen unsere Ausstellung zeigen können", sagt Gundermann. Auf ca. eine Minute sind die Klang-Beispiele geschnitten, so dass sich Besucher eine knappe Stunde Zeit nehmen sollten, um alles zu entdecken.

Eine Vor-Premiere, die ein "absoluter Gewinn" ist, wie Michael Rathmann, Geschäftsführer des Festivals Alte Musik, sie bezeichnete. Zur Ausstellungseröffnung, bei der Erster Beigeordneter Robert Krumbein die Gäste zu "Marco Polos in punkto Musiktradition" machte, spielten acht chinesische und vier deutsche Jugendmusik-Preisträger. Die Zusammenarbeit geht auf Initiative des Deutschen Musikrates zurück.

"Wir helfen, den Wettbewerb ,Jugend musiziert' in ähnlicher Weise in China zu etablieren - das geht nur über regionale Förderung", erklärt Benedikt Holtbernd, Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. "Wir können viel voneinander lernen", lautet seine Maxime, was auch Cord Eberspächer, Direktor des Konfuzius-Instituts Düsseldorf, unterstreicht: "Diese Ausstellung in den Rhein-Kreis zu holen, ist toll, das unterstützen wir gern mit Transport, Aufbau und Rahmenprogramm." Er selbst wird Schülern chinesische Schriftzeichen vermitteln - es beteiligen sich 900 Kinder von sechs Dormagener Schulen an den Workshops. Jürgen Mrohs, Kultur-Fachbereichsleiter, und Kreisschulamtsleiterin Elke Stirken bekräftigen ihre Unterstützung für das Festival und die Bedeutung der Musik für die Bildung.

(NGZ)
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