Dormagen Delrather Pfadfinder besuchen Israel

Dormagen · Die "Greifen" wandern mit israelischen Pfadfindern zum See Genezareth.

 Die Delrather "Greifen" an der bis zu acht Meter hohen Mauer in Bethlehem. Ergreifende Momente einer insgesamt bewegenden Reise.

Die Delrather "Greifen" an der bis zu acht Meter hohen Mauer in Bethlehem. Ergreifende Momente einer insgesamt bewegenden Reise.

Foto: on

Eine fünfköpfige Jugendgruppe vom Pfadfinderstamm "Greifen" aus Delrath in Begleitung zweier Leiter war jetzt zu Gast bei Pfadfindern in Israel und Palästina. Der Kontakt zu den israelischen Pfadfindern aus Dormagens Partnerstadt Kiryat Ono besteht schon seit 2004 und wird unterstützt vom Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono. Zuletzt waren die israelischen Pfadfinder im Sommer 2014 in Dormagen zu Gast. Neu ist der Kontakt zu Pfadfindern aus Bethlehem, den Roverleiter Dieter Schulten im vergangenen Sommer über den Städtepartnerschaftsverband Köln-Bethlehem herstellen konnte. Zunächst wanderten die Delrather zusammen mit 500 israelischen Pfadfindern drei Tage lang vom Mittelmeer zum See Genezareth. In den Kleingruppen ergab sich viel Zeit für Gespräche mit den Gastgebern. Die straffe Organisation beinhaltete auch Sicherheitspersonal während der gesamten Tour, was bei den israelischen Pfadfindern verpflichtend ist.

Die Osterfeiertage verbrachte die Gruppe mit den christlichen Pfadfindern aus Bethlehem in Palästina. Sie besuchten unter anderem die Geburtskirche, aus der das Friedenslicht kommt, welches die Delrather jedes Jahr vor Weihnachten im Kölner Dom in Empfang nehmen, um es in ihren Gemeinden zu verteilen. Als "beklemmend für die Gruppe" bezeichnete es Dieter Schulten, als die Gruppe vor der israelischen Sperranlage stand, die mit einer bis zu acht Meter hohen Mauer Bethlehem von Jerusalem trennt und die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Bewohner dadurch drastisch eingeschränkt. Beim Besuch in Hebron gaben die einheimischen "Pfadis" einen tiefen Einblick in die alltäglichen Schikanen und Behinderungen durch die radikalen jüdischen Siedler und die zu deren Schutz abgestellte israelische Armee. Nach dem Besuch im Westjordanland traf sich die Gruppe wieder mit den Pfadfindern aus Kiryat Ono in der Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" in Jerusalem. Zum Schluss standen zur Verarbeitung der Erlebnisse noch ein paar Tage am Toten Meer für intensive Gespräche mit den Gastgebern aus Kiryat Ono zur Verfügung.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort