Dormagen Deich-Sanierung: Äcker werden verschont

Dormagen · Der Deichverband Dormagen-Zons hat sich für eine teurere Sanierungs-Variante des Deichs zwischen Zons und Stürzelberg entschieden, um so der Landwirtschaft keine wertvolle Fläche zu entziehen.

Nur zwei Details müssen noch geklärt werden, dann ist die aufwendige Vorplanung der Deich-Sanierung und -Erhöhung auf Dormagener Stadtgebiet abgeschlossen. Deichgräf Reinhard Hauschild hofft auf eine Entscheidung in der nächsten Erbentagssitzung am 30. Juni: "Dann sollten wir die Vorplanung für die Deich-Sanierung festgelegt haben", sagte er gestern.

Noch nicht entschieden ist die Vorgehensweise rund um den Heckhof, wo eine teilweise in den Boden eingelassene mobile Hochwasserschutzanlage favorisiert wird. "Sie wird von unseren Fachleuten gerade geprüft", sagte Hauschild auf der Sitzung des Erbentags, des Spitzengremiums des Deichverbands Dormagen-Zons, am Montagabend im Feuerwehrgerätehaus in Zons. Stehen alle Vorzugsvarianten für die sieben anderen Bereiche fest, kann im Bereich zwischen der Bayer-Deponie in Rheinfeld und dem Currenta-Schalthaus der so genannte Retentionsraum festgelegt werden, mit dem das Volumen, das dem Rhein durch eine Erhöhung des Deichs und eine Vorverlegung entnommen wird, an dieser Stelle mit Überflutungsbereichen wieder ausgeglichen wird. Insgesamt wird der knapp 13 Kilometer lange Deich in acht Abschnitten saniert, bevor der Flügeldeich angepasst wird.

Wie bereits bei mehreren Versammlungen betont, setzt der Deichverband auf eine "möglichst von Anwohnern und betroffenen Landwirten akzeptierte Variante", so Hauschild. Daher hat der Erbentag auch der deutlich teureren Variante für den Bereich zwischen Zons und dem Heckhof einstimmig zugestimmt: Dort soll eine Spundwand errichtet werden, die den Deich erhöht, ohne ihn auf der Landseite auf Kosten der landwirtschaftlich genutzten Böden zu verbreitern. "Das ist uns sehr wichtig, wir werden uns nachdrücklich dafür einsetzen, dass der Landwirtschaft gerade an dieser Stelle keine Böden entzogen werden", betonte Deichgräf Hauschild. Denn die Arbeitsgemeinschaft der Ingenieure, die mehrere Varianten für die einzelnen Abschnitte erarbeitet und vorgestellt hatte, bevorzugte eine andere Lösung, die Ingenieur Henjörg Hahn nochmals erläuterte: "Wir empfehlen dort einen Dreizonendeich, der jedoch einiges an Fläche beanspruchen wird." Denn der zwischen 0,33 und 1,81 Metern zu erhöhende neue Deich würde breiter werden. Hahn gab für die Arbeitsgemeinschaft zu bedenken, dass die Bezirksregierung angesichts der mit 6,8 Millionen Euro um knapp zwei Millionen Euro teureren Variante die avisierte 80-prozentige Bezuschussung versagen könnte.

Gestern traf sich Deichgräf Hauschild mit Vertretern der Bezirksregierung, um sich generell über Finanzierungsfragen auszutauschen. "Wir haben Klarheit bekommen, wie es mit unserem Förderantrag weitergehen könnte", berichtete Hauschild auf Nachfrage unserer Redaktion. Er glaubt, dass weniger Landverbrauch zu einer besseren Akzeptanz des Projektes in der Bevölkerung führen werde: "Diese guten Argumente unseres Deichverbandes werden überzeugen."

(NGZ)
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