Dormagen Deich-Erhöhung kostet Fläche oder mehr Geld

Dormagen · Der Deichverband hat die Sanierungs-Varianten der ersten drei Abschnitte für Rheinfeld beraten. Jetzt werden die Bürger informiert.

Dormagen: Deich-Erhöhung kostet Fläche oder mehr Geld
Foto: Berns, Lothar (lber)

In den nächsten Jahren wird der marode Deich zwischen den Stadtgrenzen zu Neuss und Köln saniert. Im Rahmen dieser "großen Lösung", für die der Deichverband Dormagen-Zons mit hohen Fördermitteln des Landes (bis zu 80 Prozent) rechnet, muss der Deich erhöht werden. Wie teuer die Gesamtsanierung der rund 15 Kilometer werden, hängt von der Ausführungsart ab. Der Erbentag, das Spitzengremium des Deichverbandes, hat sich auf Varianten für die ersten drei der neun Abschnitte verständigt.

 Der Dormagener Deich muss saniert und dabei erhöht werden. Das gilt auch für den Rheinfelder Bereich an der Piwipp.

Der Dormagener Deich muss saniert und dabei erhöht werden. Das gilt auch für den Rheinfelder Bereich an der Piwipp.

Foto: Lothar Berns

Alle Varianten präsentiert der Deichverband am 29. Oktober ab 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Rheinfeld. "Ich möchte informieren und die Meinung der Bürger zu den Varianten hören", erklärt Deichgräf Reinhard Hauschild. Die Entscheidung für die Abschnitte eins bis drei, die von der Grenze zu Köln im Süden bis Rheinfeld in der Höhe der Krimpsgasse gehen, soll im Erbentag am 26. November fallen. "Das Ganze ist ein Abwägungsprozess", betont Hauschild. Neben Machbarkeit und Landschaftsschutz spielen Kosten eine Rolle.

Durch die Erhöhung des Deichs wird er breiter - Raum, der entweder der Landschaft/Landwirtschaft oder dem Rhein entzogen wird. "Nimmt man dem Rhein Volumen, muss es als Retentionsraum an anderer Stelle vorgehalten werden", erläuterte Ingenieur Henjörg Hahn, der für die Vorplanungs-Arbeitsgemeinschaft am Donnerstag dem Erbentag die Varianten für die ersten drei Abschnitte vorstellte. Das können in einem Fall 32.000 Kubikmeter, im anderen mehr als 90.000 Kubikmeter sein. "Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, ob man die Landschaft schonen und solche Retentionsräume so klein wie möglich halten möchte. Dann wird es aber durch den Einsatz von Spundwänden erheblich teurer", betonte Hauschild.

Im Bereich der B 9 an der Kreuzung zur Straße "An der Römerziegelei" am TSV-Sportcenter muss der Deich um 28 bis 88 Zentimeter erhöht werden. Da empfiehlt der Erbentag einstimmig, die Kreuzung mit B 9 und Radweg Richtung Höhenberg anzuheben, was mit geschätzten rund 862.000 Euro auch die preiswerteste der drei Varianten wäre. Beim Abschnitt 2, wo es um ein Hochufer gehen könnte, soll es zu einer Entscheidung unter zwei der fünf Varianten kommen: entweder eine wasserseitige Deichaufhöhung mit Lehmschürze, bei der 32.000 Kubikmeter Retentionsraum geschaffen werden müsste (ca 1,1 Millionen Euro) oder eine Spundwand in der Deichkrone mit einer Ausbildung als verklinkerte Mauer (1,8 Millionen Euro). Ebenso beim Abschnitt 3 bis zur Sonderabfalldeponie: Dort stehen ebenso diese Varianten zur Verfügung, die Baukosten liegen bei 7,2 Millionen Euro gegenüber 10 Millionen Euro. Da empfiehlt der Erbentag die preiswertere Lösung.

(NGZ)
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