Interview Klaus "major" Heuser "Das Leben schreibt unsere Lieder"

Dormagen · Der Ex-Gitarrist von BAP ist mit eigener Band auf Tournee und gastiert in der nächsten Woche in der Kulturkirche.

 Klaus "Major" Heuser, dessen Lederhut sein Markenzeichen ist, wurde mit BAP bekannt. Mit eigener Band tourt er derzeit durch Deutschland.

Klaus "Major" Heuser, dessen Lederhut sein Markenzeichen ist, wurde mit BAP bekannt. Mit eigener Band tourt er derzeit durch Deutschland.

Foto: mak

Dormagen Er gehört in die erste Reihe nationaler Gitarristen und hat ohne Zweifel einige der prägendsten Gitarrenriffs der deutschen Rock-Geschichte kreiert: Klaus - genannt "Major" - Heuser ist zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Wolfgang Niedecken bei BAP zu einer echten Musikikone gereift. Seit gut drei Jahren ist Major Heuser mit Band unterwegs. Die Klaus Major Heuser Band gastiert am Freitag, 30. September, ab 20 Uhr (Einlass: 19.30 Uhr) in der Kulturkirche, Ostpreußenallee.

Herr Heuser, Ihr neues Album heißt 'What's Up?'. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter?

Heuser Na ja, wenn man beobachtet, was in unserer Welt gerade so alles passiert, kann man sich schon manchmal fragen, was hier denn los ist...

Auf dem Cover des neuen Albums sind statt Ihnen und Ihren Bandmitgliedern fünf Kühe in Reih' und Glied abgelichtet. Empfinden Sie sich etwa als musikalische Wiederkäuer?

Heuser Keineswegs. Wir wollten nur einmal dokumentieren, dass wir uns selbst nicht für ganz so wichtig halten, wie es gerade heute viele Leute in der Unterhaltungsindustrie tun.

Wo liegen die größten Unterschiede zwischen 'What's Up' und dem letzten Werk '57' von 2014?

Heuser Wir sind als Band durch die vielen Konzerte noch enger zusammen gerückt. Jeder hat seinen Platz innerhalb der Gruppe gefunden und kann so seine Stärken voll einbringen. Man kann sagen, wir haben uns gesucht und gefunden, was eine überaus erfreuliche Entwicklung ist.

Wie entstehen Ihre Songs?

Heuser Ich schreibe meine Stücke alleine zu Hause und mache im Studio Demos davon. Dazu schreibt unser Sänger Thomas Heinen anschließend die Texte. Erst dann gehen wir alle zusammen in den Proberaum und versuchen, das Material als Band umzusetzen. Dort gibt jeder etwas an Ideen dazu. Das Wichtigste aber ist, dass das Ergebnis uns allen zu 100 Prozent gefällt, denn wir müssen es ja auch nach außen tragen und auf der Bühne verantworten.

Entspringen die Geschichten in den Liedern Ihrer Phantasie oder haben sie eher einen realistischen Hintergrund?

Heusser Letzteres - alle unsere Lieder haben einen realen authentischen Hintergrund. Im Prinzip schreibt unser Leben unsere Lieder.

Zu Ihren persönlichen Vorbildern gehören Eric Clapton und Keith Richards. Interessieren Sie sich auch für jüngere Künstler und neuere Spielarten der Rock-Musik?

Heuser Natürlich interessiere ich mich auch für neue Musik. Musik ist eigentlich immer um mich herum. Und die Musik, die ich selber gerne höre, nimmt auch ganz klar Einfluss auf mein Schaffen. Das war immer schon so...

Wie würden Sie Ihre eigene Musik heute beschreiben, auch im Vergleich zu den BAP-Jahren?

Heuser Ich habe immer schon die Musik gemacht, die mir zum Zeitpunkt des Entstehens am besten gefällt. Das ist heute wie damals nicht anders.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem früheren BAP-Kollegen Wolfgang Niedecken?

Heuser Nein, ich habe keinerlei Kontakt mehr zu ihm.

Denken Sie auch schon an die Zukunft, immerhin werden Sie nächstes Jahr 60 Jahre alt?

Heuser Ehrlich gesagt, gehe ich überhaupt nicht mit meinem persönlichen Alter um. Ich versuche einfach so lange es geht, die beste Musik zu machen, die ich kann.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie auf diese Tournee?

Heuser Ich habe eigentlich keinerlei konkrete Erwartungen, sondern nur Vorfreude auf die bevorstehenden Konzerte. Das liegt daran, dass ich einfach total gerne mit dieser Band spiele. Ich hoffe natürlich, dass wir dabei immer besser werden. Und ich glaube, dem ist auch so.

THORSTEN HENGST FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort