Wort Zum Sonntag Das Flüchtlingskind in der Krippe

Dormagen · Advent bedeutet Ankunft. Und es geht auch um Aufnahme, sagt Pastor McCloy.

 Roger McCloy ruft dazu auf, die Herzen zu bewegen.

Roger McCloy ruft dazu auf, die Herzen zu bewegen.

Foto: Fischer

Menschen in Not, auf der Flucht, heimat- und mittellos, gestrandet in der Fremde. Angekommen. Willkommen - oder eben vielleicht auch nicht. Die Nachrichten in Fernsehen und Radio und in den Zeitungen sind in diesen Wochen voll von menschlichen Schicksalen, Sorgen und Ängsten. Die finden sich bei denen, die hier in Deutschland und speziell auch in Dormagen Zuflucht suchen, und auch bei denen, von denen sie sich Schutz und Aufnahme erhoffen.

Advent bedeutet Ankunft. Auch hier geht es um Aufnahme. Gott selbst hat sich zu uns auf den Weg gemacht. Davon handelt das Weihnachtsevangelium. "Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen." (1.Johannes 4,9). Und wo findet er Aufnahme? Nicht im Haus, sondern in einem Stall. Ausgegrenzt von denen, die bereits im Warmen sitzen und die sich selbst genug sind.

Viele bewegt heute der Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Wir schaffen das." Und sie fragen sich: "Schaffen wir das?" Wenn nicht Deutschland, wer dann? Wofür wir alles Geld ausgeben... - sowohl staatlicherseits als auch privat. Wiegt da nicht die Not der Menschen viel schwerer, ist sie nicht wesentlicher?

Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen, wenn wir es denn wollen. Wenn wir unser Herz bewegen lassen von diesem "Flüchtlingskind in der Krippe", das eben nicht Kind geblieben ist, sondern das sich als der Sohn Gottes erwiesen hat. Der die Liebe Gottes für alle Menschen, besonders für die, die in Not sind, gezeigt hat.

Leben im Advent bedeutet denn auch: Gottes Liebe weitergeben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit.

Pastor Roger McCloy, Baptistengemeinde Dormagen

(NGZ)
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