Dormagen CDU will politisches Praktikum für Schüler

Dormagen · Dormagener Jugendliche sollen so konkrete Möglichkeiten des Mitmachens kennenlernen.

Das Interesse von Jugendlichen an Kommunalpolitik ist nicht sonderlich groß ausgeprägt. Ein Beleg dafür sind die nicht gerade hohen Mitgliederzahlen bei den Nachwuchsorganisationen der Parteien vor Ort oder der Anteil der jungen Leute an Wahlen (keine 40 Prozent bei der Kommunalwahl 2014). Um Politikverdrossenheit entgegenzuwirken und um Jugendlichen politisches Handeln näherzubringen, hat die CDU beantragt, für Dormagen ein kommunalpolitisches Jugendpraktikum einzuführen. Ein Vorstoß, der auf Gegenliebe der politischen Mitbewerber stieß und der nun eingehender in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses diskutiert werden soll.

Der CDU schwebt laut ihrer schulpolitischen Sprecherin Carola Westerheide vor, in Kooperation zwischen Jugendamt und den weiterführenden Schulen ab 2017 einmal jährlich ein kommunal-politisches Praktikum für Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 anzubieten. "Jugendliche sollen frühzeitig für kommunalpolitische Themen begeistert werden. Es sollen ihnen konkrete Möglichkeiten des Mitmachens vor Ort aufgezeigt werden", so Westerheide. Grevenbroich bietet so etwas ähnliches bereits, ebenso Viersen.

Nach den Vorstellungen der CDU könnte ein solches Praktikum aus fünf Modulen bestehen: einem "Speed-Debating", also einem schnellen Frage- und Antwort-Spiel und damit erstem Kennenlernen zwischen den Schülern und Politikern der verschiedenen Fraktionen; einem theoretischen Teil, bei dem die Jugendlichen die Grundlagen der Fraktions- und Ausschussarbeit erklärt bekommen; der Möglichkeit zur Teilnahme an einer Sitzung der von den Schülern individuell gewählten Ratsfraktion; Teilnahme an einer Sitzung von Jugendhilfe- oder Schulausschuss sowie einem Stadtrat-Planspiel, bei dem ein (Jugend-)Thema sozusagen "in echt" nach vorheriger Beratung in den Fraktionen im Ratssaal von den Schülern diskutiert und verabschiedet wird. Westerheide: Für die Teilnahme kann es ein Zertifikat für Bewerbungsmappen der Schüler geben."

(schum)
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