Dormagen CDU: Kein Bedarf für ein zweites Bad

Dormagen · Die IG Nievenheim um Reiner Blödgen sammelt weiter Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Nievenheimer Hallenbades und hat die erforderliche Anzahl von knapp 3000 Unterschriften längst erreicht.

Dormagen: CDU: Kein Bedarf für ein zweites Bad
Foto: Emily Wabitsch

CDU und SPD sind sich einig: "Wir haben uns in den Koalitionsvereinbarungen darauf verständigt, dass wir nach wie vor zur Entscheidung in der Bäder-Frage stehen", verweist Andreas Behncke, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, darauf, dass es ein grundsaniertes Hallenbad und keine zwei Hallenbäder geben sollte. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Kai Weber sieht keine Notwendigkeit, von dieser Sicht der Großen Koalition abzurücken: "Selbst 200.000 Euro wären uns zu viel für ein zweites Hallenbad, dessen Bedarf wir nicht sehen." Dabei geht die CDU nicht nur von der Aussage der Verwaltung, die Kapazität sei ausreichend, nach einer Anfrage zum Hauptausschuss aus, sondern beruft sich auch auf zahlreiche Gespräche mit Vereinen und Schulen, so Weber: "Niemand hat signalisiert, mit den zugeteilten Zeiten nicht zurechtzukommen." Auch Andreas Behncke hält die neuen Schwimmzeiten für ausreichend: "Es gibt bald mehr öffentliche Schwimmzeiten als vorher in beiden Hallenbädern zusammen."

Dass die Stadtverwaltung ihr den Belegungsplan nicht aushändigen wolle, kritisierte die IG Nievenheim: "Alle Nutzergruppen haben ein Anrecht auf Einsicht in einen transparenten Belegungsplan", fordert die IG. "Alle Anforderungen der Schulen und Vereine sowie zwölf Stunden öffentliches Schwimmen mehr als bisher sind berücksichtigt worden", betonte Beigeordnete Tanja Gaspers. Auf Nachfrage unserer Redaktion sagte sie, der IG Nievenheim sei die Anzahl der Bahnzeiten für Schul- und Vereinsschwimmen und die für öffentliches Schwimmen mitgeteilt worden. Da sei es unerheblich, welche Schule wann eingeteilt sei, da sich das ändern könne. So werden Schulen auch Bahnen nebeneinander nutzen.

Auf die erneut harsche Kritik von Hans-Joachim Woitzik an den städtischen Aussagen und Zahlen zur Sanierung des maroden Hallenbades Nievenheim reagierten Bürgermeister Erik Lierenfeld und Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft, mit Fassungslosigkeit: "Es ist hanebüchen, was er sich hier zusammenreimt", heißt es in einer Pressemittelung der Stadt. "Nur, weil die Zahlen mantraartig wiederholt und wild durcheinandergemischt werden, werden diese ja nicht automatisch richtiger", erläutert Schmitz und greift ein paar Beispiele auf: Die Nievenheimer Besucherzahlen lägen durch das zusätzliche Angebot in Dormagen unter den 70.000 Besuchern, die sich aus dem Altenburg-Gutachten ergeben, zudem seien die Ermäßigungen bei Woitziks Berechnung von 210.000 Euro Einnahmen nicht berücksichtigt. Innenstadt-Schulen würden das neue Hallenbad nutzen. Die Stadt stellt für Nievenheim fest: "Insgesamt bleibt es bei den von Sachverständigen ermittelten Zahlen von rund 850.000 Euro Verlust im Jahr."

(NGZ)
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