Dormagen CAP-Markt als Nachfolger für Edeka?

Dormagen · Behinderte könnten in Delrath Arbeit finden. Stadt hat Makler angeschrieben.

 Wenn der Edeka-Markt in Delrath Ende Juni schließt, wünschen sich viele Anwohner weiterhin einen Supermarkt an dieser Stelle.

Wenn der Edeka-Markt in Delrath Ende Juni schließt, wünschen sich viele Anwohner weiterhin einen Supermarkt an dieser Stelle.

Foto: L. Hammer

Behinderten eine Arbeitsstelle in einem Supermarkt zu ermöglichen und durch Zuschüsse und Zusammenarbeit mit freien Trägern gleichzeitig die fußläufig erreichbare Nahversorgung in Delrath zu sichern: Das Modell klingt überzeugend und würde die Versorgungs-Lücke verringern, die durch den Mitte des Jahres schließenden Supermarkt neben dem Nievenheimer Bahnhof entsteht (die NGZ berichtete). Aber noch sind keine konkreten Ergebnisse bekannt. Der städtische Hauptausschuss hatte auf Anregung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung einstimmig gebeten, die Realisierung eines "CAP-Marktes" am Standort Delrath zu prüfen.

Die Wirtschaftsförderung hat die Kontaktdaten an den vom Eigentümer beauftragten Makler weitergegeben. "Wir werden dieses Projekt positiv begleiten", erklärte Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen gestern. Wie Grünen-Fraktionsvorsitzender Tim Wallraff im Ausschuss erklärte, hoffe er auf eine Umsetzung: "CAP-Märkte bieten die Möglichkeit, auch an Standorten, die von ,traditionellen' Märkten nicht erfolgsversprechend betrieben werden können, eine Nahversorgung für die Bevölkerung zu erhalten", so heißt es im Grünen-Antrag. Besonders an CAP-Märkten sei, dass dort "Menschen mit Handi,cap' beschäftigt werden, es werden also Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt geschaffen". Gleichzeitig können Zuschüsse eingeworben werden, die auch in die Betriebskostenrechnung des Marktes eingehen, so die Grünen, die eine Zusammenarbeit mit einem lokalen Integrationsunternehmen anregen.

Die Stadtverwaltung, die mit dem Eigentümer des Objektes bereits mehrere Gespräche über die neue Belegung des Ende Juni schließenden Edeka-Marktes geführt hat, wies auf das vorrangige Ziel des Eigentümers hin, an dem Standort wieder einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln, die CAP-Markt-Idee wurde vermittelt.

In der Hauptausschusssitzung dämpfte Bürgermeister Erik Lierenfeld allzu große Hoffnungen auf eine Umsetzung des Konzeptes eines CAP-Marktes. Er berichtete von Gesprächen mit Einzelhandelsketten und möglichen Investoren: "Diese Gespräche sind schwierig, da sich viele Unternehmen von einem flächendeckenden Angebot verabschieden und eher gezielt in Großstädten mit großem Einzugsgebiet investieren." Da habe Dormagen stadtweit gesehen eine gute Nahversorgung - trotz des leerstehenden Supermarktes in der Rathaus-Galerie und der anstehenden Markt-Schließung in Delrath.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort