Dormagen BvA-Schüler fordern neue Heizung statt Aula

Dormagen · Am Bettina-von-Arnim-Gymnasium läuft eine Unterschriftenaktion, mit der die Schüler andere Prioritäten für ihre Schule fordern.

Im Normalfall würden Schüler über die Aussicht auf eine neue Aula jubeln. Doch normal finden es die Schüler am Bettina-von-Arnim-Gymnasium nicht, wenn Politiker über eine Investition von 1,5 Millionen Euro diskutieren und dabei offenbar übersehen, dass es Dringenderes gibt. So sieht es Janina Fricke, Schülersprecherin des BvA: "Für uns hat die Aula keine Priorität", sagt die 17-Jährige, die derzeit ihr Abitur macht. "Für uns ist es viel wichtiger, eine neue Heizungsanlage zu bekommen." Im Winter säßen Schüler oftmals, so berichtet sie, in dicken Wintermänteln in den Klassenräumen, "im Sommer sind es dafür auch schon mal 40 Grad im Raum, weil sich die Heizung nicht abschalten lässt." Die Schüler sammeln derzeit Unterschriften, die sie in der Sitzung des Schulausschusses am 31. Mai überreichen werden.

Im Kulturausschuss in der vergangenen Woche war die Sanierung der BvA-Aula ein großes Thema und wird es im Eigenbetrieb am kommenden Donnerstag ebenfalls sein. Sie soll im kommenden Jahr modernisiert, vielleicht sogar neu gebaut werden. Auch Atrium und Foyer sind in die Überlegungen einbezogen. Doch in einer Stellungnahme fordern Schulleitung, Schülervertretung, Schulpflegschaft und Lehrerart "umzudenken. Ein Schulgebäude muss sich in erster Linie an den Bedürfnissen von Schülern orientieren", heißt es darin. Das gelte vor allem bei den Prioritäten für Instandhaltung und Weiterentwicklung. Auf Platz eins der Dringlichkeitsliste steht das Heizungssystem, das "nicht mehr vernünftig steuerbar ist". Eine Nachsteuerung muss per Hand erfolgen und funktioniere nur mit stundenlanger Zeitverzögerung.

Sehr am Herzen liegt den Schülern vor allem ein Multifunktionsraum. Schülersprecherin Fricke erklärt: "Wir haben in den Pausen einfach keine vernünftigen Sitzmöglichkeiten. Viele sitzen dann einfach im Treppenhaus auf den Stufen." Ein solcher Raum könnte in der ehemaligen Schülerbibliothek entstehen und auch als Mensa dienen. Laut Schule stehen in einem Entwurf des Eigenbetriebs Schätzkosten von 120.000 bis 200.000 Euro. Schülerunfreundlich seien auch Atrium und Schulhof. "Die Neugestaltung des Atriums war ein Projekt der Schülervertretung", erzählt Fricke, "in einem Wettbewerb sind gute Ideen entstanden. Wir wären bereit, uns mit Geld, das wir beispielsweise beim Sponsored Walk gesammelt haben, an einer Neugestaltung finanziell zu beteiligen." Nach jetziger Planung sind im Foyer nur ein paar Sitzplätze vorgesehen, die eher für Besucher von Kulturveranstaltungen geeignet sind. Im Atrium sind, so heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme, "kommunikative Sitzarrangements" nötig. Der Schulhof müsse "dringend schülergerechter" gestaltet werden. Auf Anfrage unserer Redaktion sagte Stadt-Sprecher Harald Schlimgen, dass zwischen beiden Maßnahmen, Aula und Heizung, "kein Zusammenhang besteht. Die Sanierung der Heizung wird vorangetrieben." Offen bleibt, wann.

(schum)
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