Dormagen Bühnen fürs "Strabi-Festival" aufgebaut

Dormagen · Morgen soll das Techno-Festival rund 3500 Besucher ab 14 Uhr zum Betonwerk an der B 9 locken.

 Der Lageplan für das "Strabi-Festival".

Der Lageplan für das "Strabi-Festival".

Foto: Nightwork Entertainment

Grafitti-Sprayer Marvin Gerhard, im Hauptberuf Schüler am NGK, steht auf der Hebebühne und vollendet Weiß auf Blau das Strabi-Logo. Die Betonfabrik an der B9 ist also "gebrandet", das Silo weithin sichtbarer Wegweiser zum dritten Strabi-Festival, das morgen ab 14 Uhr rund 3500 Besucher nach Dormagen locken soll. "Wir haben dieses Jahr etwas luftiger geplant und einen Tag früher mit dem Aufbau begonnen", zeigt sich Valentin Gongoll, Geschäftsführer von Nightwork Entertainment, mit dem Fortschritt der Arbeiten zufrieden.

Hier werden Stromaggregate so groß wie Baucontainer abgeladen, dort schrauben Roadies das Bühnengerüst zusammen. Im Eingangsbereich stehen große Toilettencontainer, die rund 30 abschließbare WC-Kabinen beherbergen. Dixi-Klo war gestern, mit dem Wechsel des Veranstaltungsortes haben Gongoll und sein Kompagnon Simon Rodenkirchen auch an der Infrastruktur des Techno-Festivals gestrickt.

"Die ersten Techno-Parties wurden in Lagerhallen gefeiert, deshalb hat diese Location einen gewissen Charme für uns", sagt Gongoll. Zudem sei der Standort "politisch nicht so brisant": Das alte Zuckerfabrik-Gelände, Festival-Ort im vergangenen Jahr, kam durch die Seveso-Bestimmungen nicht mehr in Frage. Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft hatte es auch gegeben. Einziger Nachbar an der Betonfabrik ist jetzt Unternehmer Theo Chemnitzer, der die jungen Partymacher nicht nur toleriert, sondern tatkräftig unterstützt: Er schüttete den Sand für die Lounge-Ecke auf, wo die Partypeople in Sichtweite der Main Stage chillen können. Auf Liegestühlen der Sponsoren, und davon gibt es allein im Genussbereich nicht wenige. Jägermeister und Kleiner Feigling sind dabei, FritzCola stellt einen Bauwagen auf, Moskovskaya wird in einem Airstream ausgeschenkt - man kennt die blechernen Trailer aus amerikanischen Filmen. Zwei große Haupttheken stehen zur Getränkeversorgung des Partyvolkes bereit, zu Beißen gibt es Würstchen, Pommes und Süßes von der Candybar. Bespielt werden zwei Bühnen, "auf der Main Stage läuft kommerzielle Musik, auf der kleineren Bühne Deep House", erläutert Gongoll.

Mit moderner Tontechnik lässt sich der Sound so lenken, dass beide Bühnen sich nicht stören. Lichteffekte und Laser sind so ausgerichtet, dass Autofahrer auf der B9 nicht irritiert werden. Großes Ziel der beiden Nightworker ist es, die Betonfabrik auch im nächsten Jahr wieder zu bekommen. Denn mit fester Location kann das "Strabi" ein eigenes Profil entwickeln, und wichtiger noch, "dann drittelt sich die Arbeit", so Gongoll - weil die Eckdaten in Sachen Auflagen, Technik und Infrastruktur schon gesetzt sind.

Fürs besondere Flair sorgen in diesem Jahr etliche detailverliebte Kleinigkeiten wie handgemalte Wegweiser auf Holzlatten. Natürlich gibt es Nebelmaschinen und "viele Effekte", allerdings keine aufwendigen Bühnenbauten wie bei anderen Festivals. "Wir wollen von innen heraus wachsen", macht Gongoll die Ambitionen von Nightwork Entertainment deutlich. Ein Festival in der Größenordnung von Parookaville - für die beiden angehenden "Bachelor of Arts" in der Fachrichtung Veranstaltungsmanagement ein fernes, aber nicht unerreichbares Ziel.

(NGZ)
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