Dormagen Brandschutz muss optimiert werden

Dormagen · Dormagen soll in "stark verdichtete" und eher ländliche Gebiete gegliedert werden, um die Schutzziele zu erreichen.

 Beim Brand in der Neujahrsnacht in Straberg waren 34 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.

Beim Brand in der Neujahrsnacht in Straberg waren 34 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.

Foto: P. Schüller

Bis Mitte des Jahres soll der neue Brandschutzbedarfsplan für die Stadt Dormagen beschlossen sein - und zwar mit einer "Modifizierung gegenüber dem Plan von 2013", wie der Erste Beigeordnete Robert Krumbein erläutert. Denn der Gutachter, der die Organisationsstruktur der Dormagener Feuerwehr im Vorfeld untersucht hatte und nun auch am Entwurf des neuen Plans beteiligt war, schlägt der Feuerwehr und der Stadt vor, die Schutzziele zu verändern. "Er empfiehlt, das Stadtgebiet in zwei Bereiche einzuteilen - mit unterschiedlichen Schutzzielen", erklärt Krumbein, dass "stark verdichtete Gebiete mit höheren Häusern" wie Hackenbroich, Horrem oder Dormagen-Mitte anders betrachtet werden sollen als eher ländliche Gebiete mit vielen Einfamilienhäusern wie Gohr und Straberg. Das könnte auf ein Schutzziel von zehn Kräften innerhalb von 8,5 Minuten am Einsatzort für die verdichteten Gebiete und ein anderes Schutzziel mit sechs Kräften, einer Staffelstärke, am Einsatzort in der selben Zeit hinauslaufen.

"Diese Verringerung würde insofern Sinn machen, weil die Ehrenamtler gerade tagsüber nicht immer sofort ausrücken können, da sie von ihrem Arbeitsplatz erst noch zum Gerätehaus kommen müssen", betont Krumbein, der zuständiger Dezernent für Feuerwehr-Belange ist. Auch der Dormagener Feuerwehr-Chef Bernd Eckhardt hatte beim Feuerwehr-Ehrungsabend Ende 2017 in der Kulle dafür geworben, angesichts der zurzeit 26 verfügbaren Einsatzkräfte tagsüber "diese ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr noch mehr zu fördern und attraktiver zu gestalten". Dass eine funktionstüchtige Feuerwehr unerlässlich für die Sicherheit einer Stadt und ihrer Bewohner ist, hatte Eckhardt mit der Einschätzung deutlich gemacht: "Unsere Kernaufgabe ist das Retten."

Im Fünf-Jahres-Rhythmus wird im Brandschutzbedarfsplan genau festgehalten, wie diese Aufgabe gewährleistet werden kann. Das betrifft Gerätehäuser und Fahrzeuge genauso wie die Anzahl der Feuerwehrkräfte. Der Entwurf sei eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung der Feuerwehr Dormagen und "in weiten Teilen eine Fortschreibung des bisherigen Plans". Der Stadtrat wird ihn wohl in seiner Juli-Sitzung verabschieden. "Wir haben ihn der Feuerwehr-Kommission am 11. Dezember als Entwurf vorgestellt, so dass das 140 Seiten starke Werk nun durchgeackert werden kann", erläutert Krumbein.

In Dormagen wurde die hauptamtliche Wehr personell verstärkt und auch in die Fahrzeuge investiert, wobei es vor allem Ersatzbeschaffungen waren. "Bei den ehrenamtlichen Kräften herrscht eine gute Stimmung, und wir erhalten durch Umzug Zugänge aus anderen Städten, aber auch die Kinder- und Jugendfeuerwehr soll weiter aufgebaut werden, um unsere Einsatzstärke weiter zu halten", so Krumbein. Das gelinge mit dem Neubau des Gerätehauses in Stürzelberg - eins der Haupt-Bauprojekte, zu denen der Anbau in Straberg, die Erweiterung in Delhoven und die in Nievenheim zählen. Auch die Hauptwache an der Kieler Straße muss optimiert werden. "Beim Bau waren es rund 40 Kräfte, jetzt hat sich die Zahl locker verdoppelt, so dass wir eine Machbarkeitsstudie für einen Ausbau in Auftrag gegeben haben", so Krumbein.

(NGZ)
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