Dormagen Blues-Roots-Rock mit mitreißender Performance

Dormagen · Australische Musiker der Mason-Rack-Band begeistern beim Europa-Tourstart rund 100 Zuschauer im Pink Panther.

 Die Mason Rack-Band begeisterte bei ihrem Konzert im Pink Panther. Die Australier traten zum dritten Mal in Dormagen auf.

Die Mason Rack-Band begeisterte bei ihrem Konzert im Pink Panther. Die Australier traten zum dritten Mal in Dormagen auf.

Foto: Georg Salzburg

Sie kamen den ganzen langen Weg von "Down under", genauer von der Gold-Küste in Queensland, ins Pink Panther nach Dormagen, um dort ihre Europa-Tournee zu starten. "Damit ist die Mason-Rack-Band schon zum dritten Mal bei uns in der Stadt", sagt Veranstalter Jorgos Flambouraris von der City Buchhandlung stolz. Und das aus gutem Grund: Das Publikum, an diesem Abend knapp 100 Leute, konnte nicht genug bekommen von diesem außergewöhnlichen Trio aus Australien.

Will man versuchen, ihre Musik in drei Worte zu fassen, wären das Blues-Roots-Rock. Aber eigentlich sagt das über die Musik viel zu wenig aus - und erst recht über die Performance. Die Australier schrecken nicht zurück, alle Regeln über Bord zu werfen, spielen mit Elementen aus Heavy Rock, Jazz, Roots und Blues. "Dabei hat sie der Swamp-Blues-Rock eines Tom Waits ebenso hörbar beeinflusst wie die Musik eines Muddy Waters oder von Ben Harper", erkärt Flambouraris.

Mason Rack ist der geborene Entertainer, stark tätowiert und mit kahlrasiertem Kopf und einem gewinnenden Grinsen, das sogar ein bisschen an das von Jack Nicholson erinnert. Seiner Energie, fast schon Magie, kann man sich kaum entziehen: Er, der als Kind Percussion in der Band seines Vaters spielte, bevor er zum Schlagzeug und dann zur Gitarre wechselte, spielt Lapsteel- und Slidegitarre, singt, schreit und erzählt Geschichten in allerbester Blues-Manier. Mehr als einmal fragt man sich an diesem Abend, wie viel Hochprozentiges wohl diese Kehle hinuntergeflossen sein muss, um solch eine Reibeisen-Gänsehaut-Stimme zu erzeugen.

Diese Stimme ist das eine, die fantastische Musik das andere. Denn von Minute zu Minute zeigen die Australier, was sie bei ihren mehr als 2000 Live-Auftritten gelernt haben, beweisen, warum sie in ihrem Heimatland mehr als einmal als beste Live-Band ausgezeichnet wurden: Es macht richtig Spaß, ihnen zuzusehen, denn sie machen nicht nur ernstzunehmende Musik, sondern haben auch genug Flausen im Kopf, um auf Bierfässer einzutrommeln und mit ihrer Drumstick-Akrobatik sinnbildlich und mit diebischer Freude über Tisch und Bänke zu gehen, gelegentlich unterbrochen von gut gelaunten "Yeeha"-Rufen. Die Mason-Rack-Band beweist, dass Blues seinen Platz im 21. Jahrhundert verdient hat und zeigt das mit lautem Getöse.

(vest)
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