Dormagen Bau-Verzögerung droht Schulumzug zu stoppen

Dormagen · Wird der Umbau der Sekundarschule nicht im Sommer fertig, müssten zusätzlich zu den Sekundarschülern noch Grundschüler aus Horrem in der auslaufenden Realschule am Sportpark untergebracht werden.

Wegen Umbauarbeiten auf ihrem Gelände sind zurzeit viele Sekundarschüler in der nahegelegenen Realschule am Sportpark untergebracht, die nur noch zwei Jahrgänge hat und langsam ausläuft. Platz ist also vorhanden. Nur, der könnte ab Sommer knapp werden, auch wenn dann der 10-er Jahrgang die Realschule verlässt und nur noch vier Klassen den letzten Jahrgang bilden. Denn wegen der umfangreichen Bauarbeiten zum Lernort Horrem müssen die Schüler der Christoph-Rensing-Grundschule ab Sommer für etwa ein Jahr andere Schulräume beziehen. "Das wird spannend, wenn wir einen Parallel-Unterricht von Sekundar-, Real- und Grundschule koordinieren müssen", hatte Projektsteuerer Norbert Brauer im Betriebsausschuss des Eigenbetriebs Dormagen betont. Denn: "Bei der Sekundarschule zeichnet sich ab, dass nicht alles bis Sommer 2018 fertig wird."

Ganz so schwarz sieht Eigenbetriebs-Leiter Uwe Scheler die Situation noch nicht: "Wir haben allen Beteiligten immer das Datum Sommer 2018 als Vorgabe für die Fertigstellung genannt", erklärte er dem Ausschuss. Allerdings kann er auch nicht ausschließen, dass es zu Verzögerung kommen wird.

Eben solche Verzögerungen soll der Projektsteuerer vermeiden helfen: Damit drei Großprojekte des städtischen Eigenbetriebs im Kosten-, Qualitäts- und Zeitplan bleiben, wurden nun die Projektsteuerer beauftragt: der promovierte Ingenieur Norbert Brauer aus Dormagen und Ingenieur Andreas Bischoff vom gleichnamigen Bauconsult-Büro aus Köln, die sich dem Betriebsausschuss vorstellten. Dabei betonten sie, dass ihre Hauptaufgabe im Monitoring und in der Koordination aller Gewerke und anderer Beteiligten liege - und in der Kommunikation: "Wir sind nicht die Verfasser der Planung oder Ausführung, aber wir sehen das Ganze, um bei eventuell auftauchenden Problemen schnell gegenzusteuern", sagte Brauer. Die Planungsphase sei die wichtigste, um Kostensteigerungen und Verzögerungen zu vermeiden. "Das ist nun die erste Aufgabe des Projektsteuerers, das beim Umbau der Sekundarschule zu verifizieren", sagte Scheler im Ausschuss.

Wie Schuldezernent und Erster Beigeordneter Robert Krumbein gestern auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte, plant die Verwaltung, dass die Horremer Grundschüler für die Zeit des Schul-Umbaus zum Lernort, für den die Ausschreibung gerade erfolgt ist, in die Räume der auslaufenden Realschule am Sportpark ziehen: "Wir hoffen, dass dann die Sekundarschüler wieder in ihrer Schule unterrichtet werden können, ansonsten müssen wir wohl umplanen", sagte Krumbein, der es nicht nur als Frage des Platzangebotes sieht: "Ein Realschul-Jahrgang, eine halbe Sekundarschule und eine ganze Grundschule in dem Gebäude gemeinsam unterzubringen, klingt erst einmal sehr schwierig", will sich Krumbein noch nicht festlegen, auch wenn das Realschulgebäude sehr groß sei: "Wir werden mit den Schulleitungen und dem Eigenbetrieb eine gute Lösung dafür finden, falls es wirklich zu den Verzögerungen kommt."

(NGZ)
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