Dormagen Baptisten: Farbenfroher Umzug in die Zukunft

Dormagen · Es war wohl der emotionalste Moment, als das große Holzkreuz hinter dem Altar in der Baptistenkirche Dormagen abmontiert wurde. Doch Pastor Roger McCloy nahm auch das mit Humor: "Wir nehmen das Kreuz natürlich mit in unsere neue Bleibe, allerdings nicht heute", lachte er im Angesicht des bevorstehenden gemeinsamen Fußmarsches der Dormagener Baptistengemeinde von ihrem alten Gebetshaus in der Bahnhofsstraße in das neue Gemeindezentrum in der Bürgerschützenallee.

 Mit einem Plakat und Luftballons zogen die Baptisten um.

Mit einem Plakat und Luftballons zogen die Baptisten um.

Foto: H. Jazyk

Wehmut, das wurde bei McCloys Ansprache klar, war wohl bei einigen der 170 Mitglieder der Baptistengemeinde mit im Spiel, doch ließ er nicht den geringsten Zweifel daran, dass die bevorstehenden Veränderungen notwendig sind. "Aus 60 bis 70 Mitgliedern wurden 170, der Schuh drückt, es muss ein Neuer her", beschrieb er bildlich die Situation. "Einige sehen, dass es notwendig ist, andere sehen es noch nicht."

Dennoch, das wurde bei den Danksagungen der Gemeindemitglieder deutlich, ist auch sehr viel Vorfreude auf die neue Heimat dabei. Dabei beriefen sie sich am Tag des Abschieds ganz besonders auf ihr festes Vertrauen in Jesus, der, so McCloy, zeigt, dass es immer weiter geht. "Lasst uns dankbar sein, dafür, wo jetzt stehen — vor drei Jahren wäre das noch undenkbar gewesen". Die folgenden Lieder "Ich bin ganz sicher bei dir" und "Seht, wie gut er zu uns ist", welche von allen Gemeindesmitgliedern inbrünstig mitgesungen wurden, ließen keinen Zweifel: Die Gemeinde ist dankbar und stolz auf "ihr" neues Gemeindezentrum.

Dies zeigten sie dann auch offensiv in aller Öffentlichkeit. Mit bunten Luftballons und einem Transparent ausgestattet zogen sie geschlossen, von der Polizei begleitet, im schönsten Frühjahrs-Sonnenschein mitten über die Bahnhofsstraße in Richtung der neuen Heimat. Die drei Ältesten der Gemeinde zogen vorneweg um die Schar in das "neue Land", so McCloy, zu führen. Dabei führten einige symbolische Einrichtungsgegenstände aus der alten Kirche mit sich, um damit dem Marsch den Charakter eines Wohnortwechsels zu verleihen.

Unterwegs machten sie noch einmal Halt, um weitere Lieder anzustimmen. Im neuen Gemeindezentrum angekommen, wurde dann zunächst gemeinsam gegrillt, bevor jeder, der wollte, weiter in dem neuen Gebäude werkeln konnte. Denn, so McCloy, "es ist noch eine ganze Menge zu tun". Eines wurde an diesem Samstagmittag deutlich: die Baptistengemeinde geht voller Zuversicht und Gottvertrauen einer neuen Zukunft entgegen und wollte, dass dies auch für jeden Menschen sichtbar wird.

(NGZ)
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