Dormagen Badehinweise in acht Sprachen

Dormagen · Strandbad und die Römertherme sind auf Flüchtlinge vorbereitet.

Nicht vom Beckenrand springen. Nicht rennen. Baden nur mit Badebekleidung. Das sind typische Verhaltens- und Sicherheitshinweise, die für einen Badegast als normal gelten. Für die in Dormagen untergekommenen Flüchtlinge sind solche Regeln aber oft Neuland. Um in der Badesaison dennoch für ein reibungsloses Miteinander zu sorgen, haben die Betreiber der Römertherme vorgesorgt.

Mit einer Dolmetscherin wurden Verhaltens- und Sicherheitshinweise auf Arabisch übersetzt, die in der Therme als Flugblätter ausliegen, erklärt Geschäftsführer Frank Neuenhausen vom Betreiber TSV Bayer Dormagen. Auch Verhaltensregeln sind dokumentiert. "Es gab zwar keine Vor- oder Unfälle, die uns dazu bewogen haben. Aber wir haben aus unserer Beobachtung gemerkt, dass die Übersetzungen hilfreich sein können" , sagt Neuenhausen. Schon Anfang des Jahres wurden sie angefertigt.

Aufgrund der bundesweiten Berichterstattung, dass zuletzt immer häufiger Frauen von Flüchtlingen in Bädern sexuell belästigt wurden, habe man reagiert. Man habe keine Sicherheitsleute angestellt, sagt Neuenhausen. "Aber unsere Schwimmmeister haben alles gut im Blick, und sollten sie einen Vorfall bemerken, werden sie rigoros reagieren." An besonders stark frequentierten Tagen werden mehrere Schwimmmeister eingesetzt.

Dasselbe Bild bietet sich auch im Strandbad des Straberg-Nievenheimer Sees. Dort setzen die Betreiber auf Sicherheitshinweise in acht verschiedenen Sprachen, darunter Arabisch und Persisch. "Dabei handelt es sich um typische Badehinweise", sagt Betriebsleiter Daniel Caspers. Zum Beispiel, dass Kinder von Eltern beaufsichtigt werden müssen und dass Rücksicht auf alle Badegäste genommen werden müsse. "Frauen dürfen ausdrücklich Burkinis tragen", sagt Caspers. Burkas oder Umhänge aus Stoff aus Baumwolle, die sich beim Schwimmen vollsaugen, sind aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt.

(NGZ)
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