Dormagen Bad-Abriss hat begonnen

Dormagen · Vom Kleinen zum Großen: Nach dieser Strategie hat gestern der Abriss des Dormagener Hallenbades begonnen. Erst das vorgelagerte Flachgebäude mit dem Eingangsbereich und den Umkleiden, ehe am Ende das alt-ehrwürdige Hallenbad selbst dran glauben muss.

"Dafür wird dann aber ein Großbagger benötigt", erklärt Klaus Schmitz, Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD). Die Bauherrin veranschlagt vier bis sechs Wochen für den Abriss des kompletten Gebäudeensembles. Für die Fertigstellung des neuen, schmucken Bades gibt es keinen festen Termin, Schmitz spricht vorsichtig von der "zweiten Jahreshälfte 2017". Die Gesamtkosten für das Schwimmband belaufen sich auf 10,8 Millionen Euro.

Das Areal ist weiträumig eingezäunt. Aus Sicherheitsgründen. Das vollständig entkernte Bad zeigt jetzt von allen Seiten deutlich, warum ein Neubau notwendig ist. In den 1960er-Jahren gebaut, entspricht es in keiner Hinsicht mehr den Erfordernissen eines modernen Schwimmbades. Das Ensemble ist ein Schandfleck, den die Dormagener zurzeit noch per Baustellen-Cam ansehen können. "Über diese lange Zeit wird auch das Eisen im Beton durch die chlorhaltige Luft angegriffen", sagt Schmitz. In den Versorgungsleitungen wurde noch Asbest entdeckt, das gesondert entsorgt werden musste. "Eine Gefahr hatte vorher nicht bestanden", versichert der SVGD-Geschäftsführer. Alles, was noch verwertbar war, wurde aus dem Bad entfernt. Der Rest bildet einen trostlosen Müllhaufen an der Robert-Koch-Straße. Das Schild an der Wand zeugt angesichts der Aussage "Diese Anlage wird ehrenamtlich gepflegt" von besseren Zeiten, als Paten sich dort kümmerten.

Aus der Vogelperspektive wird man in zwei Jahren gut erkennen, dass der Neubau eine andere Ausrichtung erfahren wird. Auch weil das Hallenbad selbst mit acht Bahnen 25-Meter-Bahnen (vorher fünf) und einem Variobecken, das aufgrund eines Hubbodens als Lehrschwimmbecken genutzt werden kann, deutlich mehr Platz benötigt, wird es anders positioniert. Es rückt auch näher an den kleinen Park heran. Der flachere Trakt mit dem Eingangsbereich, den Umkleiden, Schulungsräumen und dem Büro des Betriebsleiters wird von der Robert-Koch-Straße aus zu erreichen sein - wie heute. Davor wird ein kleiner Platz angelegt. Eine Cafeteria werden die Badegäste nicht besuchen können. "Es gibt einen Verweilbereich", erklärt Schmitz. Dort werden Getränke- und Süßigkeiten-Automaten aufgestellt. Aber auch das: Die SVGD will mit der Schülerfirma am Norbert-Gymnasium Kontakt aufnehmen. Die hatte im vergangenen Jahr einen Fairtrade-Preis für einen Automaten mit Produkten aus fairem Handel erhalten.

Wer in zwei Monaten mit dem kreativen Teil des Projektes, also dem Bau des neuen Bades, befasst sein wird, ist derzeit noch unklar. "Wir befinden uns noch in der Ausschreibungsphase", sagt Schmitz. In etwa acht bis zehn Wochen wird der Generalunternehmer seine Arbeit vor Ort aufnehmen. "Wir kaufen ein Gesamt-Gewerk. Wie der Generalunternehmer als unserer Vertragspartner Gewerke an Subunternehmer vergibt, ist seine Sache."

(NGZ)
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