Dormagen Ausschuss gibt mehr Geld für Römerkeller

Dormagen · Kulturausschuss möchte das römische Erbe stärken und empfahl eine weitere Vernetzung.

 Heimat-Kenner Hermann Kienle kennt sich im Römerkeller und mit dessen Geschichte bestens aus. Nun soll mehr Geld ins geschichtliche Erbe fließen

Heimat-Kenner Hermann Kienle kennt sich im Römerkeller und mit dessen Geschichte bestens aus. Nun soll mehr Geld ins geschichtliche Erbe fließen

Foto: Ati

Die römische Geschichte Dormagens noch besser zu präsentieren - dieser Gedanke steckte gleich hinter mehreren Anträgen im städtischen Kulturausschuss in der vorigen Woche. Zum Einen sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses einstimmig dafür aus, 2000 Euro in den Römerkeller auf dem Gelände der Pfarre St. Michael zu stecken, um dort die Fundstücke im kleinen Museum noch bekannter zu machen. Heimat-Kenner Hermann Kienle, der den Römerkeller und seine Geschichte vorstellte, lud die Ausschussmitglieder zur Besichtigung dorthin ein. "Das werden wir gern wahrnehmen", sagte Vorsitzender Karl Kress (CDU) zu.

Zum Anderen sollte nicht nur "der Römerkeller aus seinem Schattendasein" befreit werden, wie Reinhard Rehse (SPD) erklärte, sondern auch die Chance ergriffen werden, die Umgebung aufzuwerten - im Rahmen der Vorbereitung für den Weltkulturerbe-Antrag für den Niedergermanischen Limes. Eine der 30 historisch wertvollen Stätten ist das römische Kastell Durnomagus mitten in der City. "Da geht es auch um Vernetzung und Finanzierung", erläuterte CDU-Fraktionschef Kai Weber, der auf die Idee eines Fahrradwegs entlang des Limes verwies. Auch der Antrag der CDU, dass sich die Stadt im Verein Kulturraum Niederrhein zur besseren Vernetzung und Kulturförderung engagieren solle, solle geprüft werden, ebenso eine Mitgliedschaft in der Region Köln/Bonn.

Am 16. April 2015 war von den Bundesländern NRW und Rheinland-Pfalz sowie niederländischen Provinzen vereinbart worden, 2019 einen Antrag auf Weltkulturerbe bei der Unesco zu stellen, der 2020 bewilligt werden könnte. "Im Rahmen der Untersuchungen und Pläne ergeben sich eventuell für Dormagen Möglichkeiten, das römische Erbe der Stadt besser zu präsentieren und wieder mehr ins Bewusstsein rücken zu lassen", hatte die SPD ihren Antrag dazu begründet.

Die Verwaltung hatte ausgeführt, dass Dormagen mit dem Römerkeller in der sogenannten "Liste der potenziellen Fundplätze zum Unesco-Welterbe" erfasst sei. Der LVR habe im Laufe dieses Jahres mit den ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen. Im Mittelpunkt dieser Orientierungsphase stehe die Installation von "Vermittlungsverbünden" zwischen den Limes-Standorten, um Kooperationen zu initiieren. "Die Kooperationspartner von Dormagen sind voraussichtlich die Städte Monheim und Neuss", so die Stadtverwaltung. Das erste Treffen mit den Vertretern der Stadt Monheim soll noch Ende 2017 stattfinden.

(NGZ)
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