Dormagen Anschluss Delrath: Unterlagen bis Jahresende fertig

Dormagen · Der Rhein-Kreis Neuss versprüht Optimismus. Er ist nach wie vor davon überzeugt, dass der aus seiner eigenen Sicht ehrgeizige Zeitplan für die Umsetzung des geplanten Autobahnanschlusses Delrath gehalten werden kann. Diese Haltung vertritt er auch in der Sitzung des Nahverkehrs- und Straßenbauausschusses, der am kommenden Montag tagt und in dem der aktuelle Sachstand den Ausschussmitgliedern mitgeteilt wird.

Der thematische Dauerbrenner ist seit dem vergangenen Jahr ein entscheidendes Stück weiter: Damals erbrachte die Ingenieurgesellschaft Brilon Bondzio Weiser aus Bochum den Nachweis, dass die Anschlussstelle im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Verkehrsmenge auf der A 57 und im Umfeld alternativlos, heißt: absolut notwendig, ist. Für den Abwägungsprozess durch die Regierungspräsidentin ein gewichtiges Argument, um genehmigen zu können, dass die Anschluss-Trasse nahe am Spezialgas-Händler GHC vorbei führen soll. Bislang hakte es genau an diesem Problem und der Frage, ob der Bau der neuen Abfahrt bedeutender ist als die mögliche Gefahr durch das Unternehmen.

Die Sachverständigen untersuchten auch verschiedene Varianten, wie der Anschluss aussehen könnte und gaben eine Empfehlung. Zwischenzeitlich haben die betroffenen Kommunen Neuss und Dormagen offiziell ihr Votum abgegeben und sich beide für die Variante ausgesprochen, die seit Jahren präferiert wird. Das ganze Prozedere lief im Rahmen verschiedener Abstimmungsprozesse, an dem auch das Verkehrsdezernat der Bezirksregierung als Planfeststellungsbehörde beteiligt gewesen ist. Zuletzt gab es im vergangenen Monat noch ein Fachgespräch zu diesem Thema.

Nach Angaben des Kreis-Tiefbauamtes ist die Variante 1 auch genau die gleiche, die kreisseits favorisiert wird und "bereits 2006 ins Verfahren eingebracht worden ist", wie es in der Stellungnahme des Amtes heißt. Die Linienführung führt durch das Delrather Gewerbegebiet nahe der Spezialgas-Firma GHC zur A 57, auf der anderen Seite gibt es einen Schwenk in Richtung S-Bahn-Haltepunkt Allerheiligen. Weitere Varianten liegen vor, bringen im Detail aber zu wenige Vorteile bzw. Entlastungen.

Damit am Ende eine Genehmigung seitens der Bezirksregierung erfolgt, ist noch eine umfassende Aktualisierung und Überarbeitung sämtlicher Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erforderlich. Unter anderem geht es dabei auch um ein Umweltgutachten. Der Rhein-Kreis ist zuversichtlich, dass die Planunterlagen zur Aufnahme des Verfahrens voraussichtlich bis Ende des Jahres in Düsseldorf übergeben werden können.

(schum)
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