Dormagen Anatolische Kochkurse bei "Sini" in Nievenheim

Dormagen · Sultan Kilinc ist in ihrem Element – in der Küche in ihrem anatolischen Restaurant "Sini" in Nievenheim stehen drei Frauen mit aufmerksamem Blick um sie herum. Mit einem Auge hat sie die kochenden Kichererbsen im Blick, während sie aus einer Hackfleisch-Masse kleine Fleischklößchen formt: "Die müssen ganz fest gerollt werden und dürfen nur so klein wie Kichererbsen sein." Türkische Fleischklößchensuppe steht als erstes Gericht auf dem Plan für den Abend: Jeden Montag bietet die Restaurantinhaberin einen anatolischen Kochkurs an.

 Vielfältig ist die anatolische Küche, das wissen (v.l.) Nina und Ingrun Wisotzki, Sultan Kilinc und Angelika Rademacher.

Vielfältig ist die anatolische Küche, das wissen (v.l.) Nina und Ingrun Wisotzki, Sultan Kilinc und Angelika Rademacher.

Foto: Michael Reuter

Sultan Kilinc ist in ihrem Element — in der Küche in ihrem anatolischen Restaurant "Sini" in Nievenheim stehen drei Frauen mit aufmerksamem Blick um sie herum. Mit einem Auge hat sie die kochenden Kichererbsen im Blick, während sie aus einer Hackfleisch-Masse kleine Fleischklößchen formt: "Die müssen ganz fest gerollt werden und dürfen nur so klein wie Kichererbsen sein." Türkische Fleischklößchensuppe steht als erstes Gericht auf dem Plan für den Abend: Jeden Montag bietet die Restaurantinhaberin einen anatolischen Kochkurs an.

Auf die Idee, Kochkurse anzubieten, haben sie ihre Kunden gebracht. "Die Leute haben gefragt, ob ich ihnen nicht mal zeigen könnte, wie man die Gerichte macht", erzählt Kilinc. Derzeit lernen drei Frauen und ein Mann die türkische Küche kennen. Angelika Rademacher ist schon seit Oktober vergangenen Jahres dabei. Weil sie die türkische Küche mag — "und weil es so lustig ist", sagt sie. Ihr Lieblingsrezept: Türkische Kartoffelsuppe. Die anatolischen Gerichte — meist mit viel Gemüse — kommen bei ihrer Familie gut an. "Mein Sohn hat sich letztens schon Köfte, also türkische Frikadellen, gewünscht", erzählt die Nievenheimerin. "Ich mag außerdem, dass die türkische Küche so vielfältig ist", fügt Ingrun Wisotzki hinzu, die mit ihrer Tochter Nina dabei ist. Ob Hirse, Fladenbrot, Reis oder Bulgur — abwechslungsreicher als die deutsche Küche sei es allemal. "Die typischen Gewürze sind Oregano, Pfefferminze und sehr viel Petersilie", sagt Sultan Kilinc. Sie gibt beim Kochen viele Tipps, wo es die richtigen Zutaten zu kaufen gibt und wie mit unbekannteren Bestandteilen wie Bulgur oder Kichererbsen umzugehen ist — es geht locker zu zwischen Herd und Arbeitsplatte, es wird geplaudert — und um einen munteren Spruch ist Kilinc nie verlegen. "So bin ich einfach", sagt sie lachend.

Sultan Kilinc hat sich vor einigen Jahren mit dem anatolischen Restaurant "Sini" selbständig gemacht. Kochen gelernt hat die 43-Jährige vor allem von ihrer Mutter — und durch die Praxis. "Wir Türken kochen einfach viel öfter und viel aufwändiger, meist haben wir ja sehr große Familien." Als Hauptspeise gibt es diesmal "Biber Dolwmsi" — gefüllte Paprika. Ihre Rezepte hat sie von Zuhause, aber auch von Freunden aus anderen Regionen der Türkei. Sie selbst kocht heute nicht mehr nach Rezept. "Ich habe ein Gefühl dafür, wie viel ich wovon nehmen muss. Aber für die Teilnehmer schreibe ich alles genau auf", erläutert Kilinc. Eine Stunde wird gekocht, danach wird gemeinsam gegessen — mindestens genauso lange. Denn außer lehrreich, sind die Abende sicher immer gesellig.

(NGZ)
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