Dormagen Alte Schule wird für Kinder hergerichtet

Dormagen · Das denkmalgeschützte Gebäude an der Hauptstraße in Delhoven wird für 275.000 Euro instandgesetzt. Danach soll eine Tagespflegegruppe für neun Kinder in die Räume einziehen. Neue Pläne für die Feuerwehr machen das möglich.

Die schmucke Alte Schule prägt das Bild des Ortes Delhoven. Das Gebäude, das 1825 der Delhovener Jugend gewidmet wurde, steht unter Denkmalschutz und muss nun aufwendig saniert werden. Untersuchungen haben ergeben, dass "tragende Holzteile in Decken und Dachstuhl nahezu vollständig durch Pilzbefall und Fäulnis zerstört sind", heißt es im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Dormagen, in dem daher 275.000 Euro für die Sanierung für 2018 vorgesehen sind.

Es muss das Dach instandgesetzt werden und dabei die komplette Schiefereindeckung erneuert werden. Nach Rücksprache mit der Denkmalschutzbehörde würde sie einer preiswerteren Lösung mit einem Ziegeldach nicht zustimmen. "Wir sind als Stadt als Eigentümer des Baudenkmals zur Sanierung verpflichtet", erklärte Kämmerin Tanja Gaspers im Betriebsausschuss des Eigenbetriebs. Denn dort wurde die Maßnahme der Kernsanierung mit dem Zweck, dort eine Großtagespflege einzurichten, kurz diskutiert. "Die 275.000 Euro sind für die erforderliche Sanierung, nicht für die Einrichtung einer Großtagespflege", stellte Gaspers klar. Dass dort bis zu neun kleine Kinder und ihre Betreuer untergebracht werden können, ist inzwischen geklärt, wie der Erste Beigeordnete Robert Krumbein gestern auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte: "Wir haben das von einem Architekten und dem Eigenbetrieb prüfen lassen - das geht in diesem ganz besonderen Gebäude gut."

Denn andere Pläne wie die Nutzung durch die Feuerwehr stellten sich in der vorhandenen Bausubstanz der Alten Schule als nicht praktikabel heraus. Dort konnte kein Schulungsraum untergebracht werden, und Umkleiden wären zu weit von den Löschfahrzeugen entfernt gewesen, nennt Krumbein zwei der Nachteile.

Für den Löschzug Delhoven werden gerade neue Pläne erstellt, um das bisherige Gerätehaus in Richtung Nord-Osten zur Tannenbuschschule hin mit einem neuen Anbau zu erweitern. Dadurch sollen die laut Krumbein "zurzeit völlig unzureichenden Umkleiden, Sanitärbereich und Schulungsräume" möglichst bald ersetzt werden. Krumbein rechne mit rund 450.000 Euro wie beim zweigeschossigen Anbau in Straberg. Insgesamt soll in enger Abstimmung des Eigenbetriebs Dormagen als Bauherrin mit dem Delhovener Löschzug und dem benachbarten Bürger-Schützen-Verein Delhoven eine Lösung für das Platzproblem gefunden werden.

Falls dann ein Teil des alten Gerätehauses abgerissen würde, stände vielleicht auch ein kleiner Außenbereich für die Großtagespflege zur Verfügung, wie Krumbein in Aussicht stellt: "Allerdings wird der genaue Bereich zwischen Geräte- und Schützenhaus und der Alten Schule noch besprochen. Aber auch wenn es nicht dazu kommt, scheitert die Großtagespflege nicht am fehlenden Außengelände", weist er auf einen nahen Spielplatz und Grünflächen hin.

(NGZ)
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